Die aktuellen Daten des DAK-Kinder- und Jugendreports verdeutlichen ein strukturelles Problem: Soziale Ungleichheit wirkt sich massiv auf die Gesundheit von Kindern aus. Besonders auffällig ist der Unterschied bei der Diagnose Adipositas – 5,5 Prozent der Kinder aus einkommensschwachen Haushalten waren 2023 betroffen, gegenüber nur vier Prozent in wohlhabenderen Familien.
Besorgniserregend ist, dass dieser Trend nicht neu ist, sondern sich seit Jahren hält – trotz zahlreicher Präventionsprojekte. Besonders Mädchen aus benachteiligten Verhältnissen sind mit einem Plus von 39 Prozent überdurchschnittlich oft betroffen.
Die Ursachen sind vielfältig: schlechtere Ernährung, weniger Bewegung, geringere Gesundheitsbildung. Der Kinderarztverband und die DAK fordern daher ein ganzes Maßnahmenpaket – von besseren Kita- und Schulprogrammen über erschwinglichere gesunde Ernährung bis hin zu Werbebeschränkungen für Junkfood.
Das Problem ist nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich. Wenn der Lebensstandard den Gesundheitszustand bestimmt, geraten Chancengleichheit und Prävention aus dem Gleichgewicht.
OZD
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