Beim G7-Gipfel in Kanada haben die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, die eine Deeskalation der Feindseligkeiten im Nahen Osten fordert. Besonders im Fokus steht der Konflikt zwischen Israel und Iran, der sich zuletzt dramatisch zugespitzt hat.
Die Erklärung, die auch von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet wurde, betont die Notwendigkeit einer Lösung, die zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen führt. Gleichzeitig bekräftigten die G7-Staaten Israels Recht auf Selbstverteidigung und den Schutz seiner Zivilbevölkerung.
„Wir haben stets deutlich gemacht, dass der Iran niemals eine Atomwaffe haben kann“, heißt es in der Erklärung.
Israel hatte in der Nacht zum Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet, bei dem Atomanlagen und militärische Einrichtungen bombardiert wurden. Dabei kamen zahlreiche ranghohe Militärs ums Leben.
Der Iran reagierte mit Vergeltungsangriffen und beschießt Israel seitdem mit Raketen und Drohnen. Es handelt sich um den schwersten militärischen Konflikt zwischen beiden Ländern.
OZD-Kommentar
Es ist ein verzweifelter Ruf aus der zivilisierten Welt: Deeskalation – während Raketen fliegen und Städte brennen. Die G7-Gipfelerklärung kommt spät, aber sie ist nötig. Doch ihre Wirkung ist fraglich. Was helfen Appelle zur Mäßigung, wenn sich zwei Erzfeinde längst im offenen Kriegszustand befinden? Wenn Diplomatie zur Randnotiz verkommt und Machtdemonstrationen das Völkerrecht überrollen?
Dass die G7 Israels Verteidigungsrecht betonen, ist legitim – doch bleibt die Botschaft an Teheran zwiespältig. Kein Atomkrieg, lautet die Devise. Aber was ist mit einem konventionellen, regionalen Inferno, das längst entfesselt ist? Während in Kanada Gipfelpapier produziert wird, explodieren in Nahost Leben und Städte.
Dieser Krieg kennt keine Sieger – nur Verlierer auf beiden Seiten. Und jede Stunde, in der kein echter Waffenstillstand verhandelt wird, bringt neue Trümmer und Tote. Die G7 dürfen nicht beim Appell stehen bleiben. Sie müssen handeln – oder sie werden bald wieder zusammensitzen, um über ein noch größeres Desaster zu beraten.
1. Inhalt der G7-Erklärung:
a) Forderung nach Deeskalation – Appell zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen und Abbau der Spannungen
b) Betonung von Israels Selbstverteidigungsrecht – Schutz der Zivilbevölkerung steht im Fokus
c) Atomare Warnung – Der Iran dürfe „niemals“ in den Besitz einer Atombombe gelangen
2. Reaktion auf Eskalation im Nahen Osten:
a) Israels Großangriff – Ziel waren iranische Atomanlagen und Kommandozentralen, viele ranghohe Militärs getötet
b) Irans Gegenschlag – Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel seit mehreren Tagen
c) Schwere Eskalation – Heftigste Militäraktionen zwischen beiden Ländern seit Jahrzehnten
3. Bedeutung für den Weltfrieden:
a) Risiko eines Flächenbrands – Die Gefahr, dass weitere Akteure wie Hisbollah oder Hamas eingreifen
b) Internationale Diplomatie – G7 setzt auf Appelle, doch konkrete Maßnahmen fehlen bisher
c) Zeitfenster für Verhandlungen – Militärische Lage verschärft sich täglich
Was ist der G7-Gipfel?
Der G7-Gipfel ist das jährliche Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Themen sind internationale Sicherheit, Wirtschaft, Klimapolitik und geopolitische Krisen. Beschlüsse haben keine rechtlich bindende Kraft, gelten aber als wichtige politische Signale.
Wer ist Ayatollah Ali Chamenei?
Ayatollah Ali Chamenei ist seit 1989 das geistliche und politische Oberhaupt des Iran. Als „Oberster Führer“ verfügt er über umfassende Machtbefugnisse, kontrolliert Justiz, Militär und Medien. Er gilt als entschiedener Gegner Israels und der USA – und als zentrale Figur im iranischen Atomkonflikt.
Alle Angaben ohne Gewähr! Titelbild AFP
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