Es ist ein Albtraum, wie ihn niemand ertragen sollte – und doch ist er Realität für Dutzende Familien in Texas. 27 Kinder und Betreuerinnen verloren in einem Sommerlager am Guadalupe River ihr Leben. Eine Sturzflut riss sie in der Nacht aus dem Schlaf, aus ihrem sicheren Raum, aus einem Sommer voller Lachen, Spielen, Singen.
Die Katastrophe trifft ins Herz. Denn sie raubt nicht nur Leben, sondern das, was unantastbar scheinen sollte: Kindheit, Unbeschwertheit, Vertrauen. Ein Sommerlager – eigentlich ein Ort voller Gemeinschaft, Gitarre am Lagerfeuer und leuchtender Augen – wurde über Nacht zum Schauplatz eines grauenvollen Sterbens.
Berichte von heldenhaften Rettungsaktionen, von einer Betreuerin, die Fenster einschlug, um Mädchen in Sicherheit zu bringen, oder einem Kind, das sich auf einen Baum rettete, sind Lichtpunkte in einem düsteren Bild. Doch sie machen den Verlust nicht ungeschehen.
Die Behörden sprechen mittlerweile von mehr als 80 Todesopfern, viele davon Kinder. Besonders hart getroffen: der Landkreis Kerr, wo das Camp Mystic lag. Es ist nicht das erste Mal, dass extreme Wetterlagen in den USA ganze Regionen verwüsten – doch die Bilder dieser Flut, dieser Kinder, reißen besonders tief.
Wut mischt sich in die Trauer. Wut darüber, dass auch 2025 Camps an Flussläufen gebaut werden, ohne ausreichenden Schutz vor Wetterextremen. Wut, weil der Klimawandel nicht mehr irgendwo passiert, sondern mitten im Leben zuschlägt – und wir doch so zögerlich handeln.
Diese Katastrophe schreit nach Konsequenzen: in der Infrastruktur, in der Frühwarnung, in der Politik. Aber heute, jetzt, ist der Moment des Innehaltens. Des Trauerns. Des Mitfühlens mit den Eltern, Geschwistern, Freundinnen, die ihre Liebsten verloren haben.
Es bleibt die schmerzliche Erinnerung daran, wie schnell sich Sicherheit in Hilflosigkeit verwandeln kann – und die Pflicht, daraus zu lernen. Für die, die gingen. Für die, die bleiben.
OZD
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Bild: AFP