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Zwölf Tage allein im australischen Busch – die unglaubliche Rettung von Carolina W.

Es ist eine Geschichte wie aus einem Survival-Film – nur dass sie wirklich passiert ist. Zwölf Tage war die 26-jährige Deutsche Carolina W. in der lebensfeindlichen Wildnis Westaustraliens verschollen.

Ohne Verbindung zur Außenwelt, allein zwischen Dornengestrüpp, Mückenschwärmen und eisiger Kälte. Am Freitag wurde sie wie durch ein Wunder lebend geborgen.

Die junge Frau war zuletzt in dem kleinen Ort Beacon gesehen worden, als sie mit ihrem Van kurz vor einem Laden hielt und wenig später verschwand. Als sie nicht zurückkehrte, startete die Polizei eine groß angelegte Suchaktion: Bodentrupps, Hubschrauber, Hinweise aus der Bevölkerung – alles wurde mobilisiert. Wenige Stunden später entdeckte man ihren Wagen verlassen im dichten Buschland nahe Karroun Hill. Die Traktionsmatten hinter den Reifen ließen vermuten, dass sie im Gelände steckengeblieben war. Von Carolina fehlte jede Spur.

Was folgte, war ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit – denn die Nächte im Outback waren klirrend kalt, und die Wildnis kein Ort zum Überleben. Doch Carolina W. schaffte das Unfassbare: Sie kämpfte sich durch, obwohl Mücken sie geradezu zerfleischten, sie sich mehrere Verletzungen zuzog und das Wetter sie zermürbte. Als ein Wanderer sie zufällig entdeckte, war sie erschöpft, verletzt, aber am Leben.

„Eine bemerkenswerte Geschichte“, sagt Polizeisprecher Martin Glynn. „Von Mücken aufgefressen, durch unwegsames Terrain gestolpert, bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt – und trotzdem überlebt. Ihre Tapferkeit ist beeindruckend.“ Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie sie in einem schlichten Kleid und Strickjacke zitternd die Treppe zu einer Propellermaschine hochsteigt – vorsichtig, aber entschlossen.

Die Strecke, die sie zurückgelegt hat, ist noch unklar. Doch die Polizei spricht von einem „wirklich guten Ausgang“. Carolina wurde in ein Krankenhaus in Perth gebracht, ihre Familie ist erleichtert. Und obwohl sie Australien gut kennt – sie war zwei Jahre lang als Reisende und Arbeiterin im Minengebiet unterwegs – war diese Erfahrung wohl ihr härtester Prüfstein.

Die Rettung markiert nicht nur ein persönliches Wunder. Für die Einsatzkräfte ist sie ein emotionaler Erfolg: „So etwas gibt uns Hoffnung“, sagt Glynn. „Wir kämpfen oft gegen schwierige Umstände – aber dieser Ausgang zeigt, dass sich jeder Einsatz lohnt.“ ozd,  Bild AFP 


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