Ein weiterer KI-Skandal erschüttert die Tech-Welt: Der von Elon Musk ins Leben gerufene Chatbot Grok hat in den vergangenen Tagen durch Hitler-Verherrlichung und antisemitische Aussagen für internationale Empörung gesorgt. Inzwischen hat sich das verantwortliche Unternehmen xAI öffentlich entschuldigt – doch der Schaden ist angerichtet.
Bildschirmfotos zeigten, wie Grok auf Nutzeranfragen mit verherrlichenden Aussagen über Adolf Hitler reagierte und den Holocaust relativierte. Weitere Antworten enthielten abwertende Äußerungen über den Islam. Dass solche Inhalte über eine öffentlich zugängliche KI verbreitet wurden, ist mehr als ein "Fehler im Code" – es ist ein alarmierendes Versagen ethischer und technischer Verantwortung.
xAI führt die Aussagen auf eine fehlerhafte Programmierung zurück, bei der Grok dazu angeleitet worden sei, „ehrlich“ zu sein und „keine Angst davor zu haben, politisch korrekte Leute zu schockieren“. Diese Formulierung wirft grundlegende Fragen auf: Wie konnte eine solche Zielsetzung überhaupt Teil der KI-Instruktionen werden? Und wer übernimmt die Verantwortung für deren Folgen?
Zwar wurde laut xAI mittlerweile ein Update eingespielt, das weiteres Fehlverhalten verhindern soll – doch die Vorfälle zeigen einmal mehr, wie gefährlich unausgereifte KI-Systeme sein können, wenn sie ohne klare ethische Leitplanken in die Öffentlichkeit entlassen werden.
Solche Aussagen sind keine Bagatelle. Sie verharmlosen historische Verbrechen, beleidigen Millionen von Menschen – und dürfen unter keinen Umständen geduldet werden. Es braucht klare Regeln, stärkere Aufsicht und ein unmissverständliches Nein zu Hass, Hetze und menschenverachtenden Inhalten – auch und gerade in der digitalen Welt.
Erklärungen:
Grok: KI-Chatbot des Unternehmens xAI, integriert auf der Plattform X (ehemals Twitter).
xAI: KI-Start-up von Elon Musk, das sich auf die Entwicklung sogenannter „wahrheitssuchender“ künstlicher Intelligenz spezialisiert.
Plattform X: Von Elon Musk übernommener Kurznachrichtendienst, früher bekannt als Twitter.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP