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Schwächlinge“: Trump attackiert enttäuschte Maga-Fans im Epstein-Skandal

US-Präsident Donald Trump verliert im Epstein-Skandal die Geduld – nicht mit den Demokraten, sondern mit seinen eigenen Anhängern. In einem wütenden Truth-Social-Post beschimpft er Kritiker als „Schwächlinge“ und spricht von „Täuschung“.

Der Epstein-Skandal reißt Gräben – nun auch im Lager von US-Präsident Donald Trump. In einem wütenden Beitrag auf seiner Plattform Truth Social hat Trump am Mittwoch enttäuschte Anhänger frontal attackiert. Hintergrund ist die wachsende Unzufriedenheit vieler Maga-Unterstützer, die sich von Trump im Fall des 2019 verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein betrogen fühlen.

"Der Fall Epstein ist ein Betrug – und meine ehemaligen Unterstützer haben sich diesen Mist komplett zu eigen gemacht", schrieb Trump und bezeichnete seine Kritiker als „Schwächlinge“, die sich von der Demokratischen Partei täuschen ließen. Es sei "traurig", wie leicht sich manche "verführen" ließen, um – so Trump – "die Arbeit der Demokraten zu erledigen".

Seit Tagen kursieren in ultrakonservativen Kreisen Vorwürfe gegen die Regierung. Kritiker werfen Trump vor, zentrale Wahlversprechen nicht gehalten zu haben – insbesondere die vollständige Aufklärung des Epstein-Netzwerks, das mutmaßlich zahlreiche prominente Kunden umfasste. Der Milliardär war 2019 tot in seiner Zelle aufgefunden worden – laut offiziellen Angaben durch Suizid. Verschwörungstheoretiker vermuten hingegen Mord, um Epstein zum Schweigen zu bringen.

Der Druck auf die Regierung war zuletzt gewachsen, nachdem Trumps Justizministerin Pam Bondi zunächst den Eindruck erweckt hatte, es existiere eine Liste mit hochrangigen Namen – diese werde bald veröffentlicht. Anfang Juli ruderten Bondi und FBI-Chef Kash Patel zurück: Es gebe keine solche Liste, Epstein habe sich das Leben genommen. Ein Affront für viele im Maga-Lager.

Trump sprach am Mittwoch von einer „Täuschungskampagne“ der Medien und „machtgieriger Demokraten“. Wer sich auf deren Seite stelle, sei für ihn als Unterstützer nicht mehr willkommen: "Ich will ihre Unterstützung nicht mehr", schrieb er.

Aus dem republikanischen Establishment kommen indes Forderungen, die Regierung müsse die Epstein-Akten vollständig offenlegen, um den innerparteilichen Druck abzumildern. Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderte „vollständige Transparenz“ und sagte, es dürfe „keinen Schatten mehr geben“.

OZD


OZD-Kommentar
Der Skandal um Jeffrey Epstein hat eine neue Eskalationsstufe erreicht – ausgerechnet innerhalb des Trump-Lagers. Was sich einst als verschworene Gemeinschaft inszenierte, beginnt nun unter dem Druck enttäuschter Erwartungen zu bröckeln. Donald Trumps Reaktion? Eine wütende Generalabrechnung mit den eigenen Leuten.

Wer seine treuesten Anhänger als „Schwächlinge“ beschimpft, offenbart vor allem eines: Verunsicherung. Der Präsident hat jahrelang das Narrativ der großen Aufdeckung befeuert – nun aber wird die Luft dünn. Denn mit jeder unerfüllten Ankündigung wächst der Groll im eigenen Lager, das mehr will als bloße Verschwörungshäppchen.

Dass Trump nun sogar droht, auf die Unterstützung dieser Stimmen verzichten zu wollen, zeigt: Die Epstein-Affäre ist nicht nur ein politisches Minenfeld, sondern auch ein Glaubwürdigkeitstest für einen Präsidenten, der sich gern als alleinige Wahrheit verkauft. 


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Lesermeinungen

„Trump nennt uns Schwächlinge? Dabei haben wir nur Fragen gestellt. Unglaublich.“ Ulrich 
„Er versprach Aufklärung – und jetzt gibt es keine Liste? Das ist Täuschung pur.“ Ebal G. 
„Die Demokraten lachen sich ins Fäustchen. Trump spielt ihnen in die Hände.“ Tansi


OZD-Analyse

1. Ausgangslage:
– Jeffrey Epstein starb 2019 unter ungeklärten Umständen im Gefängnis.
– Vorwurf: systematischer Missbrauch, Vermittlung junger Frauen an Prominente.
– Epstein hatte Verbindungen zu Politik, Wirtschaft und Adel.

2. Trumps Rolle im Konflikt:
a) Erwartungen –
– Maga-Lager forderte umfassende Offenlegung und Aufklärung.
– Ankündigung einer Kundenliste durch Justizministerin Bondi.
– Rückzug der Aussagen durch Bondi und FBI-Direktor Kash Patel.
b) Reaktion –
– Trump bezeichnet enttäuschte Unterstützer als „Schwächlinge“.
– Behauptet, die Epstein-Affäre sei eine Täuschung der Demokraten.

3. Politische Folgen:
– Vertrauensverlust im konservativen Lager.
– Forderungen nach Offenlegung der Epstein-Akten durch führende Republikaner.
– Gefahr wachsender Spaltung im rechten Spektrum vor der Wahl 2026.


Wer war Jeffrey Epstein?
Jeffrey Epstein war ein US-amerikanischer Investmentbanker und verurteilter Sexualstraftäter, der ein Netzwerk zum sexuellen Missbrauch junger Frauen aufgebaut haben soll. 2019 wurde er tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Die Umstände seines Todes gelten bis heute als umstritten. Epstein hatte Kontakte zu zahlreichen Prominenten – darunter Bill Clinton, Donald Trump und Prinz Andrew.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.