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Italien ringt Norwegen nieder – Hegerbergs Albtraum von Genf

Dank einer überragenden Cristiana Girelli stürmt Italien erstmals seit 1997 ins EM-Halbfinale. Norwegens Superstar Ada Hegerberg erlebt ein bitteres Drama – inklusive verschossenem Elfmeter.

Der Jubel kannte keine Grenzen: Mit einem späten Doppelschlag hat Italiens Kapitänin Cristiana Girelli die Azzurre sensationell ins Halbfinale der Frauen-EM geführt. Das 2:1 (0:0) gegen die favorisierten Norwegerinnen in Genf bedeutet das erste Halbfinal-Ticket für Italien seit 28 Jahren – und das völlig verdient.

Während Girelli mit ihren Toren in der 50. und 90. Minute zum gefeierten Gesicht eines historischen Fußballabends wurde, erlebte Norwegens Superstar Ada Hegerberg einen regelrechten Albtraum. Zwar gelang ihr zwischenzeitlich der Ausgleich (66.), doch sie vergab nicht nur eine Riesenchance zur Führung (37.), sondern auch einen schwach geschossenen Elfmeter (60.) – eine Szene, die sinnbildlich für die wackelige Leistung der Skandinavierinnen steht.

Norwegen war mit drei Siegen souverän durch die Gruppenphase marschiert, doch im Viertelfinale zeigte das Team von Trainerin Gemma Grainger Nerven. Italien dagegen trat mit Tempo, Aggressivität und klarem Plan auf. Früh vergaben Arianna Caruso vom FC Bayern (8.) und Emma Severini (22.) gute Chancen, ehe Girelli eiskalt zuschlug.

Die Kritik an Hegerberg hatte sich schon vor dem Spiel lautstark geäußert. Trotz ihrer Verdienste um den norwegischen Fußball wurde sie öffentlich infrage gestellt – und das Viertelfinale dürfte diese Debatte weiter anheizen. Ihr Tor reichte nicht, um Norwegen vor dem Aus zu retten.

Italien hingegen kämpfte, rannte, glaubte – und siegte. Im Halbfinale trifft das Team von Andrea Soncin nun auf den Gewinner der Partie zwischen Schweden und England. Auch die DFB-Frauen haben mit dem Viertelfinale gegen Frankreich am Samstag noch die Chance, es den Italienerinnen gleichzutun.

OZD


OZD-Kommentar
Cristiana Girelli hat Italien mit purer Willenskraft und abgeklärter Klasse ins Halbfinale geführt – und gleichzeitig Norwegens größten Star gedemütigt. Was für eine Geschichte! Hegerberg, die lange als Galionsfigur des Frauenfußballs gefeiert wurde, droht nach dieser EM mehr denn je in der eigenen Heimat zum Sündenbock zu werden. Es ist ein Drama mit Ansage. Schon vor dem Spiel war der Druck auf Hegerberg enorm. Und obwohl sie traf, reichte es nicht, um ihr Team zu retten – weil sie genau dann versagte, als es darauf ankam: beim Elfmeter, allein vor dem Tor, als Anführerin.  Italien hingegen liefert ein Paradebeispiel dafür, was Entschlossenheit und mannschaftliche Geschlossenheit leisten können. Girelli war nicht nur doppelte Torschützin – sie war das Herz und der Kompass einer Mannschaft, die mit mehr Mut, mehr Feuer und mehr Leidenschaft auftrat. Norwegen muss sich fragen, ob die Zukunft nicht ohne Hegerberg beginnen sollte – und Italien darf wieder von ganz Großem träumen.


Lesermeinungen
„Girelli ist eine absolute Leaderin – so eine Spielerin fehlt uns in Deutschland!“ Martina 
„Hegerberg war überbewertet. Wenn’s zählt, versagt sie – wie immer.“ Mechtilt Tanner 
„Italien hat es sich verdient. Endlich wieder Leidenschaft pur im Frauenfußball!“ Anonym 


Wer ist Ada Hegerberg?
Ada Hegerberg ist eine der bekanntesten Fußballerinnen der Welt und wurde 2018 als erste Frau mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. Sie spielt seit 2014 für Olympique Lyon, wo sie zahlreiche Titel gewann. Hegerberg gilt als technische Ausnahmespielerin, hat jedoch eine bewegte Geschichte: 2017 zog sie sich aus Protest gegen die norwegische Nationalmannschaft zurück, kehrte erst 2022 zurück. In ihrer Heimat ist sie eine umstrittene Figur – geliebt und kritisiert zugleich.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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