Was ist geschehen?
Während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj öffentlich seine Bereitschaft zu neuen direkten Verhandlungen mit Russland erklärte, intensivierte Moskau in der Nacht zum Montag erneut seine Angriffe auf ukrainische Städte. Besonders betroffen war die Hauptstadt Kiew, wo sechs Stadtteile getroffen wurden. Getroffen wurden laut ukrainischen Angaben Wohngebäude, ein Kindergarten und ein Supermarkt – mindestens zwei Menschen kamen ums Leben, mindestens 15 weitere wurden verletzt, darunter ein 12-jähriger Junge.
Die Angriffe beschränkten sich nicht auf die Hauptstadt: Auch aus Iwano-Frankiwsk, Charkiw und Sumi wurden russische Luftschläge gemeldet. Insgesamt setzte Russland nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe rund 450 Drohnen und Raketen ein – eine der massivsten Angriffswellen seit Monaten.
Zeitlich – Wie hat sich die Lage entwickelt?
Wochenende: Selenskyj bietet neue Gespräche mit Russland an – auch ein persönliches Treffen mit Putin wird nicht ausgeschlossen.
Montagnacht: Russische Luftangriffe auf mehrere Städte, unter anderem auf Kiew.
Montagvormittag: Französischer Außenminister Jean-Noëll Barrot trifft zu Solidaritätsbesuch in Kiew ein, besichtigt zerstörte Metrostation Lukjaniwka, die als Schutzraum diente.
Was bedeutet das?
Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit dieser neuen Angriffswelle einmal mehr bewiesen, dass er an ernsthaften Friedensgesprächen kein Interesse hat. Die Gleichzeitigkeit von diplomatischem Angebot und militärischer Eskalation ist nicht nur ein Affront – sie ist ein kalkulierter Schlag ins Gesicht jeder zivilisierten Ordnung.
Dass Kindergärten und Schutzräume getroffen werden, zeigt, dass dieser Krieg längst jedes Maß verloren hat. Die Angriffe gelten nicht nur militärischen Zielen, sondern gezielt der Zivilbevölkerung. Putins Krieg gegen die Ukraine ist ein Krieg gegen Menschlichkeit, gegen Sicherheit, gegen jedes Prinzip von Verhältnismäßigkeit.
Selenskyjs diplomatische Öffnung war ein mutiger Schritt, der nun mit Bomben beantwortet wird. Die internationale Gemeinschaft darf sich davon nicht einschüchtern lassen. Russland muss weiter isoliert, wirtschaftlich unter Druck gesetzt und politisch konfrontiert werden – so lange, bis dieser Wahnsinn endet.
OZD:
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Bild: AFP