Rom – Es war ein Moment, der selbst für den Vatikan als historisch gilt: Über eine Million junge Katholikinnen und Katholiken aus 146 Ländern kamen am Sonntag zur feierlichen Abschlussmesse des Weltjugendtreffens in Tor Vergata zusammen – ein Glaubensbekenntnis unter freiem Himmel, ein Fest der Gemeinschaft, getragen von Gesang, Gebet und tiefem spirituellem Ernst.
Papst Leo XIV., der eigens per Hubschrauber eintraf, leitete die Messe auf einer monumentalen Bühne, flankiert von 450 Bischöfen und rund 700 Priestern in grünen Messgewändern. Der Pontifex lobte die jungen Gläubigen für ihren Einsatz, ihre Ausdauer und ihre „unerschütterliche Hoffnung in einer zerrissenen Welt“.
Schon am Vorabend hatte sich das Gelände in einen Ozean aus Gebet und Musik verwandelt: Über 800.000 Jugendliche verbrachten die Nacht in Tor Vergata, viele unter freiem Himmel, um gemeinsam mit dem Papst zu wachen, zu singen und zu beten. Für viele von ihnen war es ein „heiliger Moment“, wie Teilnehmer aus Brasilien, Polen und den Philippinen berichteten.
Das Weltjugendtreffen gilt als geistlicher Höhepunkt des alle 25 Jahre ausgerufenen Heiligen Jahres – eine Zeit, in der Rom Millionen Pilger empfängt. Doch selten war die Resonanz so kraftvoll wie in diesem Jahr: Die Dimension dieses Treffens, so Beobachter, zeuge von einem wachsenden spirituellen Hunger junger Menschen weltweit.
„Ihr seid nicht allein – ihr seid Kirche, ihr seid Zukunft“, rief Papst Leo XIV. den jungen Menschen zu. In Zeiten globaler Krisen wirke das Weltjugendtreffen wie ein Gegenentwurf zu Angst, Spaltung und Orientierungslosigkeit: Ein Bekenntnis zur Hoffnung, zur Menschlichkeit, zum Glauben.
Die Stadt Rom stand über Tage im Zeichen der Jugend, der internationalen Verständigung und des spirituellen Dialogs. Trotz der enormen Menschenmengen verliefen die Veranstaltungen friedlich und geordnet – ein organisatorisches Meisterstück der Stadt, der Kirche und der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer.
OZD
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