Christian Titz hat bei seiner Rückkehr ins direkte Duell mit dem 1. FC Magdeburg für ein sportliches Ausrufezeichen gesorgt. Mit Hannover 96 gewann der neue Trainer am Samstagabend vor 40.200 Zuschauern im heimischen Stadion 3:1 (2:0) und feierte damit den dritten Sieg im dritten Spiel. Hannover steht mit der Maximalausbeute von neun Punkten zumindest vorübergehend auf Platz eins der 2. Bundesliga.
"Wir hatten schon in der ersten Halbzeit viele gute Balleroberungen und mussten das Spiel bis zur 60. Minute entscheiden", bilanzierte Titz nach dem besten Saisonstart der Niedersachsen seit 39 Jahren bei Sky. Besonders zufrieden zeigte er sich mit der Stabilität seiner Defensive: „Wir sind sehr stabil und können vorne unsere fußballerische Qualität einbringen.“
Hayate Matsuda brachte die Gastgeber nach einem Konter früh in Führung (17.), Ime Okon legte per Kopf nach einem Eckball nach (43.). Kurzzeitig keimte Hoffnung bei den Magdeburgern auf, als Martijn Kaars in der 63. Minute einen Handelfmeter zunächst vergab, den Abpraller jedoch im zweiten Versuch verwandelte. Doch in der Nachspielzeit sorgte Benjamin Källman mit dem 3:1 für die Entscheidung (90.+3).
Während Hannover den Pokalfrust nach dem überraschenden 0:1-Aus in Cottbus eindrucksvoll abschüttelte, steckt der 1. FC Magdeburg nach zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen im Tabellenkeller fest.
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OZD-Kommentar
Hannover 96 lebt! Nach dem Pokalsturz in Cottbus hätte man erwarten können, dass die Zweifel wieder lauter werden – doch Titz hat der Mannschaft in kürzester Zeit eine Handschrift verpasst. Aggressives Pressing, klare Abläufe, ein funktionierendes Defensivkonzept: Das ist nicht mehr das launische 96 der letzten Jahre. Doch der Sieg hat auch eine emotionale Dimension – Titz schlägt ausgerechnet seinen Ex-Klub und setzt damit ein klares Signal: Mit ihm könnte Hannover mehr als nur graues Mittelmaß sein. Doch Vorsicht: Die Saison ist jung, und Tabellenführungen im August sind noch keine Aufstiegsfeiern. Jetzt gilt es, die Euphorie in Konstanz zu verwandeln.
Lesermeinungen
„Endlich macht Hannover wieder Spaß! Titz ist genau der Trainer, den wir gebraucht haben.“
„Magdeburg hat’s ihm bestimmt nicht leicht gemacht, aber Titz hat 96 stabilisiert.“
„Schöner Sieg, aber typisch Hannover wäre es, im nächsten Spiel wieder einzubrechen …“
OZD-Analyse
Faktenlage
Hannover gewinnt 3:1 gegen Magdeburg.
Dritter Sieg im dritten Spiel, Tabellenführung mit 9 Punkten.
Titz’ Ex-Klub steckt nach Fehlstart im Tabellenkeller.
Spielanalyse
a) Effektives Pressing brachte frühe Ballgewinne.
b) Standards wie beim 2:0 durch Okon funktionierten.
c) Trotz Elfmeter-Gegentor blieb 96 stabil und setzte den Schlusspunkt.
Bedeutung
Bester Saisonstart seit 1985/86.
Titz verleiht der Mannschaft defensive Ordnung und offensive Durchschlagskraft.
Erste große Bewährungsproben folgen gegen direkte Aufstiegskonkurrenten.
Wer ist Christian Titz?
Christian Titz, Jahrgang 1971, begann seine Trainerkarriere im Nachwuchsbereich und wurde 2018 beim Hamburger SV bundesweit bekannt. Später arbeitete er beim 1. FC Magdeburg, wo er bis 2023 eine erfolgreiche Amtszeit prägte. Sein Ruf: akribisch, detailversessen und offensiv orientiert. Seit Sommer 2025 ist er Cheftrainer von Hannover 96.
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