Hertha BSC findet nicht in die Spur. Der Aufstiegsfavorit aus der Hauptstadt kam am 3. Spieltag in Darmstadt nicht über ein 0:0 hinaus und wartet damit weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison. Zwei Punkte aus drei Spielen sind für die ambitionierten Berliner ein ernüchternder Start – zumal sie am Böllenfalltor auch historisch noch nie gewinnen konnten. Darmstadt hingegen bleibt nach dem Unentschieden ungeschlagen und hat nun sieben Zähler auf dem Konto.
„Mit dem 0:0 ist keiner einverstanden im Stadion. Es war alles andere als ein langweiliger Mittag“, resümierte Lilien-Trainer Florian Kohfeldt bei Sky. „Am Ende hätten wir es vielleicht ein bisschen mehr verdient gehabt. Es war ein mitreißendes Unentschieden.“
Die Partie begann mit Vorteilen für die Gastgeber, doch die Berliner hatten die ersten großen Chancen. Maurice Krattenmacher scheiterte nach Vorlage von Kapitän Fabian Reese gleich doppelt: Erst verzog er frei vor dem Tor (14.), dann lenkte der Pfosten seinen abgefälschten Schuss ins Aus (19.). Auf der Gegenseite vergaben die Lilien ebenfalls beste Möglichkeiten. Aleksandar Vukotic traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten (22.), und Patric Pfeiffer köpfte knapp vorbei (32.). Kurz vor der Pause rettete die Latte für Darmstadt, als Jon Dagur Thorsteinsson per Kopf traf (39.).
In der zweiten Hälfte verlor das Spiel an Tempo und Intensität, Torchancen blieben Mangelware. Erst in der Nachspielzeit hatte Reese noch einmal den Siegtreffer auf dem Fuß, doch auch diese Gelegenheit blieb ungenutzt (90.+8). Damit verpasste Hertha erneut den erhofften Befreiungsschlag und steckt weiter im frühen Tabellenmittelfeld fest.
OZD
OZD-Kommentar
Hertha BSC steht sinnbildlich für das Dilemma großer Namen in der 2. Liga: Anspruch und Realität klaffen weit auseinander. Die Berliner haben den teuersten Kader, doch auf dem Platz fehlt Effizienz, Mut und Klarheit. Chancen sind da, Tore aber nicht – und in einer Liga, die von Kampf, Mentalität und Willen lebt, reicht das nicht. Wer aufsteigen will, darf sich nicht hinter unglücklichen Aluminiumtreffern verstecken. Darmstadt zeigt, wie man mit weniger Mitteln mehr herausholt. Wenn Hertha so weitermacht, bleibt der Traum vom Aufstieg nichts weiter als ein Papiertiger.
Lesermeinung
„Hertha und Chancenverwertung – das passt einfach nicht zusammen. Bitter für die Fans.“ Fatima Asch
„Darmstadt kämpft und punktet, Hertha stolpert. Wer hier Aufstiegskandidat ist, ist wohl klar.“ Gina
„Reese kann nicht alles allein machen. Der Kader muss endlich liefern, sonst wird das nix.“ g. B.
OZD-Analyse
Fakten
Hertha mit dem dritten Spiel ohne Sieg (zwei Punkte).
Darmstadt ungeschlagen, sieben Punkte nach drei Partien.
Gleich drei Aluminiumtreffer im Spiel, Chancen auf beiden Seiten.
Bewertung
a) Hertha wirkt im Abschluss fahrig und verkrampft.
b) Die Lilien präsentieren sich stabiler, auch wenn vorne ebenfalls Präzision fehlt.
c) Trainer Kohfeldt kann auf eine funktionierende Defensive bauen – Hertha dagegen auf Glück, dass es hinten nicht geklingelt hat.
Ausblick
Für Hertha wächst der Druck, im kommenden Heimspiel den ersten Sieg zu holen.
Darmstadt kann mit breiter Brust in die nächsten Aufgaben gehen.
Sollte die Berliner Offensive nicht bald explodieren, droht das Team früh den Anschluss nach oben zu verlieren.
OZD-Erklärung
Wer ist Florian Kohfeldt?
Florian Kohfeldt, Jahrgang 1982, ist ein deutscher Fußballtrainer, der vor allem durch seine Zeit bei Werder Bremen bekannt wurde. Dort war er von 2017 bis 2021 Cheftrainer, ehe er nach Wolfsburg wechselte. Seit Sommer 2024 trainiert er Darmstadt 98 und gilt als Trainer mit einem klaren taktischen Plan, der Wert auf Spielkontrolle und Umschaltmomente legt.
Was ist das Stadion am Böllenfalltor?
Das Merck-Stadion am Böllenfalltor in Darmstadt ist die traditionsreiche Heimspielstätte des SV Darmstadt 98. Es wurde 1921 eröffnet und mehrfach modernisiert. Mit einem Fassungsvermögen von rund 17.600 Zuschauern ist es für seine enge Atmosphäre bekannt. Für Hertha BSC ist das Stadion historisch ein schwieriges Pflaster, da die Berliner dort noch nie gewinnen konnten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.