Mehr als 250 Medienhäuser haben sich dem Aufruf von Reporter ohne Grenzen (RSF) und der Kampagnenplattform Avaaz zum Schutz palästinensischer Medienschaffender in Gaza angeschlossen. Sie fordern ein Ende der Tötungen, die sofortige Evakuierung von Journalistinnen und Journalisten, die den Gazastreifen verlassen wollen, ein Ende der Straffreiheit für Verbrechen der israelischen Armee gegen Medienschaffende und ungehinderten Zugang für internationale Medien zu dem abgeriegelten Gebiet.
Die Medien schwärzen die Titelseiten ihrer Printmedien ganz oder in Teilen oder setzen schwarze Banner auf die Startseiten ihrer Nachrichtenportale. Fernsehkanäle und Radiostationen veröffentlichen Audio- oder Videobotschaften. Aus Deutschland haben sich die Zeitungen Frankfurter Rundschau, Der Freitag, nd und taz sowie die Plattformen dis:orient und Weltreporter.net beteiligt. Auch die Website der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen führt zunächst auf eine schwarze Startseite.
Die weltweite Medienaktion am 1. September war auch eine Reaktion auf die jüngsten tödlichen Angriffe der israelischen Armee auf Medienschaffende im Gazastreifen. Am 25. August traf einer dieser Angriffe ein Gebäude im al-Nasser-Krankenhaus im Zentrum von Gaza. Bei dem Angriff wurden fünf Medienschaffende lokaler und internationaler Medien wie Reuters und Associated Press (AP) getötet; ein weiterer Journalist wurde kurz zuvor erschossen. Zwei Wochen zuvor, in der Nacht des 10. August, wurden bei einem israelischen Angriff sechs Journalisten getötet, darunter der Korrespondent von Al-Dschasira (Al-Jazeera), Anas al-Sharif, der das eigentliche Ziel war.
In Übereinstimmung mit dem Aufruf von RSF und dem Committee to Protect Journalists (CPJ) vom Juni stellen die an dieser Kampagne beteiligten Medien drei Forderungen:
- Sie fordern den Schutz palästinensischer Journalistinnen und Journalisten und ein Ende der Straffreiheit für Verbrechen, die die israelische Armee gegen sie im Gazastreifen begeht.
- Sie fordern, dass internationalen Medien ungehinderter Zugang zum Gazastreifen gewährt wird.
- Sie fordern, dass Regierungen weltweit palästinensische Medienschaffende aufnehmen, die aus Gaza evakuiert werden wollen.
In einigen Tagen beginnt die 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen – die UN-Vollversammlung. Angesichts dessen fordern die beteiligen Medien starke Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft und appellieren an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, den Verbrechen der israelischen Armee gegen palästinensische Medienschaffende ein Ende zu setzen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit stehen die Palästinensischen Gebiete auf Rang 163 von 180, Israel auf Rang 112.
Reporter ohne Grenzen e. V. c/o Publix
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