Mit markigen Worten hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor der UN-Vollversammlung in New York den Kampf gegen die Hamas verteidigt. „Der Großteil der Terrormaschinerie der Hamas ist vernichtet“, sagte er am Freitag, fast zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs. Israel stehe jedoch weiter unter Bedrohung, weshalb die Operationen gegen die Islamisten „so schnell wie möglich“ abgeschlossen werden müssten.
Die israelische Armee hatte ihre Angriffe zuletzt nochmals verschärft. Vor allem die Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebiets wurde massiv aus der Luft und am Boden attackiert, da sie als letzte Hochburg der Hamas gilt. Netanjahu stellte klar, dass der Einsatz solange fortgesetzt werde, bis die militärischen Strukturen der Islamisten vollständig zerstört seien.
Der Auftritt des Premierministers spaltete die Vollversammlung: Zahlreiche Delegierte verließen zu Beginn seiner Rede demonstrativ den Saal. Andere applaudierten ihm, als er das Podium betrat.
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OZD-Kommentar
Netanjahu präsentiert sich als entschlossener Kämpfer, doch seine Worte
offenbaren vor allem eine Strategie des endlosen Krieges. Wer nach zwei
Jahren behauptet, den „Großteil“ der Hamas zerstört zu haben, räumt
gleichzeitig ein, dass das Ziel nie vollständig erreichbar ist. Jede
Offensive, jede Zerstörung von Gaza schafft neue Radikalisierung. Der
Auszug zahlreicher Delegierter zeigt: Israel verliert international an
Rückhalt. Netanjahus Auftritt in New York war kein Signal des Friedens,
sondern eine Machtdemonstration, die Israel weiter isoliert.
OZD-Analyse
Netanjahus Kernbotschaften
– Hamas angeblich weitgehend zerschlagen
– Israel müsse „den Job schnell beenden“
– Offensive auf Stadt Gaza im Fokus
Reaktionen bei den Vereinten Nationen
a) Protest: Delegierte verließen den Saal
b) Zustimmung: Applaus von Israels Unterstützern
c) Spaltung zeigt zunehmende internationale Polarisierung
Auswirkungen
– Militärische Eskalation setzt sich fort
– Politisch droht Israel weitere Isolation
– Perspektive auf eine Zweistaatenlösung rückt noch weiter in die Ferne
Mini-Infobox
– Ort: UN-Vollversammlung, New York
– Redezeitpunkt: Freitag, fast zwei Jahre nach Kriegsbeginn
– Zentrale Aussage: „Großteil der Terrormaschine der Hamas ist vernichtet“
– Reaktion: Protest und Applaus zugleich
Wer ist Benjamin Netanjahu?
Benjamin Netanjahu, 1949 in Tel Aviv geboren, ist Israels am längsten
amtierender Ministerpräsident. Als Vorsitzender des rechten Likud-Blocks
gilt er als kompromissloser Hardliner. International bekannt ist er für
seine scharfe Ablehnung der Zweistaatenlösung und seine
Sicherheitsdoktrin, die auf militärische Stärke setzt. Kritiker werfen
ihm vor, Israel in eine permanente Konfrontation zu führen und die
diplomatische Isolation des Landes zu verschärfen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.