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Französischer Fotograf bei Drohnenangriff in der Ukraine getötet

Der französische Fotograf Antoni Lallican stirbt bei einem russischen Drohnenangriff im Donbass. Journalisten fordern Aufklärung und Schutz der Pressefreiheit.

Ein weiterer schwarzer Tag für den Journalismus: Der französische Fotojournalist Antoni Lallican ist bei einem gezielten Drohnenangriff im Osten der Ukraine ums Leben gekommen. Der 37-Jährige begleitete am Freitagmorgen eine ukrainische Brigade im Donbass, als russische Drohnen angriffen. Die Internationale Journalistenföderation (IFJ) und die französische Journalistengewerkschaft SNJ bestätigten den Tod und verurteilten den Angriff scharf als Kriegsverbrechen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach auf der Plattform X von einem „Angriff russischer Drohnen“ und würdigte Lallican als einen Mann, der „der Wahrheit verpflichtet“ war. Der getötete Fotograf hatte seine Arbeit der Dokumentation des Krieges gewidmet – seine Bilder erschienen in Medien wie Le Monde, Le Figaro, Libération, Der Spiegel, Die Zeit und Die Welt.

Die IFJ erklärte, es sei das erste Mal, dass ein Journalist in der Ukraine durch eine Drohne getötet wurde. Beide getroffenen Reporter trugen klar erkennbare „Press“-Westen. Damit ist dieser Angriff nicht nur ein Angriff auf zwei Menschen, sondern auf das Prinzip der freien und unabhängigen Berichterstattung selbst.

Die ukrainische Brigade, die Lallican begleitete, sprach auf Facebook von einem gezielten Schlag durch eine feindliche Drohne – ein bewusster Versuch, die mediale Dokumentation des Krieges zu ersticken. Seit Beginn der russischen Invasion sind rund zwanzig Journalistinnen und Journalisten ums Leben gekommen. Jeder einzelne dieser Tode steht für den Preis, den Wahrheit und Aufklärung im Schatten des Krieges kosten.

Dass Reporter mit „Presse“-Kennzeichnung ins Visier genommen werden, ist ein klarer Bruch internationaler Kriegsnormen. Wer Journalisten angreift, greift die Freiheit der Information an – und damit eines der Grundrechte demokratischer Gesellschaften. Es braucht unabhängige, internationale Ermittlungen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

OZD

Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP