Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Sean „Diddy“ Combs zu über vier Jahren Gefängnis verurteilt

US-Rapper Sean „Diddy“ Combs wurde wegen Sexualstraftaten zu 50 Monaten Haft und 500.000 USD Geldstrafe verurteilt. Verteidigung kündigt Berufung an

US-Rapper Sean "Diddy" Combs zu mehr als vier Jahren Gefängnis verurteilt – Zwischen Erfolgsstory und Justizskandal

Der US-apper Sean „Diddy“ Combs ist in New York wegen Sexualstraftaten zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Richter Arun Subramanian legte das Strafmaß am Freitag auf insgesamt 50 Monate fest, zudem verhängte das Gericht eine Geldbuße von 500.000 US-Dollar. Die Verteidigung kündigte unmittelbar Berufung an.

Combs, einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Künstler der 90er Jahre, war im Juli von einer Jury wegen Zuführung von Frauen zur Prostitution schuldig gesprochen worden, im Hauptanklagepunkt der Bildung einer kriminellen Vereinigung jedoch freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte mehr als elf Jahre Haft gefordert, das Gericht blieb deutlich darunter.

Die öffentliche Aufmerksamkeit für den Fall ist enorm, nicht nur wegen Combs’ Prominenz, sondern auch wegen der teils drastischen Vorwürfe seiner Opfer. Die Sängerin Casandra „Cassie“ Ventura, Ex-Freundin des Rappers, und eine weitere Zeugin berichteten von Gewalt, Missbrauch und Zwang. Staatsanwältin Christy Slavik kritisierte Combs dafür, keine Verantwortung übernommen zu haben: „Er scheint zu denken, dass das Gesetz für ihn nicht gilt.“

Die Verteidigung plädierte auf Milde. Combs bat den Richter um Nachsicht, berief sich auf seine Familie und erklärte Reue. Auch seine sechs Kinder hielten emotionale Plädoyers für den Vater. Trotz seiner Reue bleibt jedoch die kritische Frage nach Gerechtigkeit für die Opfer und die gesellschaftliche Verantwortung prominenter Persönlichkeiten offen.

Combs’ Fall ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Ruhm und Reichtum nicht automatisch vor strafrechtlicher Verantwortung schützen – gleichzeitig zeigt er die Spannung zwischen öffentlicher Wahrnehmung, persönlicher Reue und dem Anspruch des Rechtsstaats auf Gerechtigkeit.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP