Zwei Teams, ein Ziel: Gold. Bei der Tischtennis-Europameisterschaft in Zadar haben sowohl die deutschen Männer als auch die Frauen das Halbfinale erreicht und damit bereits eine Medaille sicher. Im hitzigen Viertelfinale gegen Gastgeber Kroatien bewahrten die Männer um Bundestrainer Jörg Roßkopf kühlen Kopf und siegten nach Rückstand mit 3:1. Zuvor hatte Patrick Franziska sein Auftaktmatch gegen Tomislav Pucar klar mit 0:3 verloren, doch Benedikt Duda und Dang Qiu drehten die Partie mit starken Nerven und präzisen Angriffen.
Der Weltranglistenachte Duda gewann gleich zweimal (3:0 gegen Andrej Gacina, 3:1 gegen Pucar) und wurde zum Matchwinner in der bebenden Kresimir-Cosic-Arena. Dazwischen sicherte Qiu mit einem 3:1 gegen Filip Zeljko den zweiten Punkt. „Das war ein richtig emotionales Spiel, aber wir sind ruhig geblieben“, sagte Roßkopf. „Jetzt wollen wir mehr.“ Im Halbfinale wartet am Samstag (13.00 Uhr) der Olympia-Dritte Frankreich mit den Brüdern Alexis und Félix Lebrun.
Auch die deutschen Frauen setzten ihre Siegesserie fort. Beim klaren 3:0 gegen Schweden blieb das Team von Bundestrainerin Tamara Boros erneut ohne Satzverlust und trifft am Samstag (10.00 Uhr) im Halbfinale auf Portugal. „Das war ziemlich solide von uns“, sagte die 18-jährige Annett Kaufmann selbstbewusst. „Wir freuen uns über die Medaille, aber unser Ziel ist Gold.“
Den Grundstein legte Sabine Winter mit einem 3:1-Erfolg über Christina Källberg. Kaufmann und Nina Mittelham machten mit zwei klaren 3:0-Siegen den Sack zu. Für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) ist der doppelte Halbfinal-Einzug bereits die 143. und 144. EM-Medaille der Geschichte – ein weiterer Beweis für die beeindruckende Konstanz deutscher Tischtennis-Erfolge.
OZD-Kommentar:
Zwei Teams, zwei Versprechen: Der DTTB bleibt Europas Tischtennis-Macht. Was die Männer in der kroatischen Hitze zeigten, war purer Wille – und die Frauen agieren derzeit mit einer Präzision, die fast beängstigend wirkt. Deutschland hat sich längst wieder in die Favoritenrolle gespielt. Doch Gold ist kein Selbstläufer. Gegen Frankreich und Portugal wartet die Wahrheit des Halbfinals. Wer jetzt den Mut behält, kann Geschichte schreiben – und vielleicht doppelt jubeln.
Mini-Infobox:
Turnier: Tischtennis-EM 2025 in Zadar (Kroatien)
Ergebnisse:
Männer: Deutschland – Kroatien 3:1
Frauen: Deutschland – Schweden 3:0
Halbfinale:
Männer: Samstag, 13.00 Uhr gegen Frankreich
Frauen: Samstag, 10.00 Uhr gegen Portugal
Bilanz: 144 EM-Medaillen für den DTTB seit 1958
OZD-Analyse:
Deutsche Männer – Stärke in der Tiefe
– a) Benedikt Duda als entscheidender Faktor mit zwei Siegen.
– b) Dang Qiu stabil, Franziska trotz Niederlage kämpferisch.
– c) Mentale Stärke als Schlüssel zum Erfolg.
Frauen-Team – souverän und fokussiert
– a) Sabine Winter als routinierte Führungsspielerin.
– b) Kaufmann und Mittelham überzeugen mit klaren Siegen.
– c) Ziel: Titelverteidigung – bisher ohne Satzverlust.
Bedeutung für den DTTB
– a) 143. und 144. Medaille der EM-Geschichte.
– b) Zeichen konstanter Weltklasse.
– c) Signal für neue Generation um Kaufmann.
Wer ist Annett Kaufmann?
Annett Kaufmann ist die größte Nachwuchshoffnung im deutschen Tischtennis. Die 18-Jährige wurde 2022 Junioren-Weltmeisterin und gilt als künftige Leitfigur der DTTB-Frauen. Sie überzeugt durch schnelle Reflexe, präzise Platzierungen und unerschütterliche Coolness.
Was ist der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB)?
Der DTTB ist der nationale Dachverband für Tischtennis in Deutschland und wurde 1925 gegründet. Er zählt zu den erfolgreichsten Verbänden Europas, organisiert den Ligabetrieb, Nachwuchsförderung und internationale Wettbewerbe und stellt regelmäßig Welt- und Europameister.
OZD-Extras:
Fun-Fact: Deutschland holte bei jeder Europameisterschaft seit 2007 mindestens eine Medaille – keine andere Nation war in dieser Zeit erfolgreicher.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
Anzeige