Ein Abend ganz nach königsblauem Geschmack: Mit Leidenschaft, Effizienz und einem wiedererstarkten Moussa Sylla hat Schalke 04 im Spitzenspiel der 2. Bundesliga ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 25-jährige Nationalstürmer aus Mali erzielte beim 3:0 (2:0) bei Hannover 96 seine ersten Tore seit dem Auftaktspiel – und katapultierte sein Team damit vorerst an die Tabellenspitze.
„Ich bleibe demütig und genieße leise den Moment“, hatte Kapitän Kenan Karaman vor dem Spiel gesagt. Doch was seine Mannschaft vor 49.000 Zuschauern, darunter mehr als 10.000 lautstarke Schalker, zeigte, war pure Aufstiegsreife. Sylla traf früh doppelt (3./14.), ehe Christian Gomis in der 86. Minute den Schlusspunkt setzte. Es war bereits der siebte Saisonsieg im neunten Spiel.
Nach wochenlanger Torflaute und wachsender Kritik an seiner Chancenverwertung platzte bei Sylla der Knoten. „Ich habe immer an mich geglaubt – und der Trainer auch“, sagte er nach dem Spiel sichtlich bewegt. Trainer Miron Muslic hatte seinem Stürmer trotz Flaute vertraut – eine Entscheidung, die sich nun doppelt auszahlte.
Hannover kam nur schwer ins Spiel, hatte Pech mit zwei Abseitstoren von Mustapha Bundu (16.) und Hayate Matsuda (34.) und einem nicht gegebenen Elfmeter nach Handspielverdacht gegen Vitalie Becker. Auch nach der Pause scheiterte die Offensive immer wieder an der Schalker Defensive, ehe Gomis per Kopf den Deckel draufmachte.
Für Schalke bedeutet der Sieg nicht nur die Tabellenführung, sondern vor allem ein Signal der Stärke. Während Hannover nach starkem Start in die Saison weiter abrutscht, wächst in Gelsenkirchen wieder der Traum vom direkten Wiederaufstieg.
OZD-Kommentar:
Schalke ist zurück – mit Mut, Mentalität und einem Moussa Sylla, der
endlich wieder trifft. Der Sieg in Hannover war mehr als nur ein
Statement, er war eine Kampfansage an die Konkurrenz. Muslic hat ein
Team geformt, das sich in jedem Zweikampf aufopfert und trotz Druck
ruhig bleibt. Doch Euphorie birgt Gefahr: Schalke darf jetzt nicht
wieder in alte Muster verfallen. Wer aufsteigen will, muss Konstanz
beweisen – und das auch dann, wenn Sylla mal nicht trifft. ozd
Mini-Infobox:
Ergebnis: Hannover 96 – Schalke 04 0:3 (0:2)
Tore: Sylla (3./14.), Gomis (86.)
Zuschauer: 49.000 (darunter über 10.000 Schalke-Fans)
Schalke-Form: Siebter Sieg im neunten Spiel
Nächster Gegner: SV Elversberg (kann Sonntag wieder vorbeiziehen)
OZD-Analyse:
Schlüsselfigur Moussa Sylla
– a) Nach 687 torlosen Minuten Doppelpack und emotionale Erlösung.
– b) Profitierte von Schalkes frühem Pressing.
– c) Könnte zum Symbol der Aufstiegshoffnung werden.
Trainer Miron Muslics Einfluss
– a) Mutiger, strukturierter Offensivfußball.
– b) Rückhalt für verunsicherte Spieler – das trägt Früchte.
– c) Fokus auf Stabilität trotz Offensivdrang.
Schalkes Aufstiegsformel
– a) Hoher Einsatz, Pressing und mannschaftliche Geschlossenheit.
– b) Souveräne Defensive, gefährlich bei Standards.
– c) Psychologischer Vorteil durch Tabellenführung vor Elversberg.
Wer ist Moussa Sylla?
Moussa Sylla wurde 1999 in Étampes (Frankreich) geboren und spielt seit
2023 beim FC Schalke 04. Der malische Nationalstürmer begann seine
Karriere bei der AS Monaco, wo er als pfeilschneller Konterspieler
auffiel. Seine Stärken liegen in Dynamik, Ballkontrolle und
Abschlussstärke – Eigenschaften, die Schalke wieder nach oben führen
sollen.
Was ist der FC Schalke 04?
Der FC Schalke 04 wurde 1904 gegründet und gehört zu den
traditionsreichsten Fußballvereinen Deutschlands. Mit sieben
Meisterschaften, fünf Pokalsiegen und einem unvergleichlichen
Fanpotenzial gilt Schalke als emotionales Herz des Ruhrgebiets. Nach dem
Abstieg 2023 will der Klub schnellstmöglich in die Bundesliga
zurückkehren.
OZD-Extras:
Fun-Fact: Kein einziges der bisherigen 87 Pflichtspiele zwischen Hannover und Schalke endete torlos – die Torserie hält seit 1937 an.**
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.