Mit einem Lächeln und spürbarer Erleichterung bestiegen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg in Oslo noch in der Nacht den Rückflug nach Niedersachsen. Der 2:1-Erfolg bei Valerenga Oslo war kein Glanzstück, aber ein Statement. „Ich bin superglücklich, dass wir jetzt mit sechs Punkten aus zwei Spielen dastehen“, sagte Trainer Stephan Lerch nach dem Schlusspfiff. „Die Punkte nimmt uns keiner mehr – großes Kompliment an die Mannschaft.“
Der Sieg war das Ergebnis harter Arbeit, Nervenstärke und eines späten VAR-Moments. Erst in der 98. Minute entschied Schiedsrichterin Cheryl Foster nach einem Handspiel auf Elfmeter – Janina Minge verwandelte eiskalt zum 2:1. „Das war super für unsere Entwicklung, für unseren Lernprozess, mit solchen Situationen umzugehen“, meinte Lerch erleichtert. „Umso schöner, wenn dann solche Siege bei rauskommen.“
Lineth Beerensteyn hatte Wolfsburg in der 57. Minute in Führung gebracht, doch nur drei Minuten später glich Sara Hörte nach einer Ecke für die Norwegerinnen aus. Es war ein hartes, intensives Spiel – weniger von Glanz als von Kampf geprägt. Doch genau diese Zähigkeit könnte dem VfL in der neu geschaffenen Ligaphase der Champions League weit bringen.
Mit zwei Siegen aus zwei Spielen hat Wolfsburg nun beste Chancen auf den direkten Einzug in die K.o.-Runde. Die nächsten Gegner heißen Olympique Lyon, Manchester United, Real Madrid und der FC Chelsea – alles europäische Schwergewichte. Die vier besten Teams der Liga ziehen direkt ins Viertelfinale ein, Plätze fünf bis zwölf kämpfen in Play-offs um die restlichen Tickets.
Nach der Länderspielpause richtet sich der Fokus nun wieder auf die Bundesliga. „Die nächste schwere Aufgabe wartet ja schon mit Leverkusen“, sagte Lerch. „Da gilt es, nochmal alle Kräfte zu bündeln.“ ozd
OZD-Kommentar:
Solche Abende sind es, die Siegermentalität formen. Wolfsburg hat in Oslo nicht geglänzt – aber genau das macht den Erfolg so wertvoll. Wenn Spiele nicht über Technik, sondern über Charakter entschieden werden, wächst ein Team zusammen. Stephan Lerchs Mannschaft ist noch nicht perfekt, doch sie zeigt: Diese Generation ist wieder bereit, um den europäischen Thron mitzukämpfen. Die Gegner heißen Lyon, Chelsea, Real – doch Wolfsburgs Herz schlägt lauter.
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Mini-Infobox:
Ergebnis: Valerenga Oslo – VfL Wolfsburg 1:2 (0:0)
Tore: Beerensteyn (57.), Hörte (60.), Minge (90.+8/HE)
Bilanz: 6 Punkte aus 2 Spielen
Trainer: Stephan Lerch
Nächster Gegner: Bayer Leverkusen (Bundesliga, Sonntag 17.15 Uhr)
OZD-Analyse:
Spielverlauf und Mentalität
– a) Spätes Siegtor durch VAR-Elfmeter in der 98. Minute.
– b) Wolfsburg zeigt Widerstandskraft und Moral.
– c) Lehrreiche Erfahrung für künftige Topduelle.
Sportliche Perspektive
– a) Perfekter Start in die Ligaphase der Champions League.
– b) Stärkere Gegner wie Lyon und Chelsea warten.
– c) Direkter Viertelfinal-Einzug in Reichweite.
Ausblick und Entwicklung
– a) Lerchs Team wächst in engen Spielen zusammen.
– b) Fokus auf Bundesliga-Duell gegen Leverkusen.
– c) Ziel: europäische Spitzenposition zurückerobern.
Wer ist Stephan Lerch?
Stephan Lerch ist seit 2024 erneut Cheftrainer des VfL Wolfsburgs der Frauen. Der 39-Jährige führte die Mannschaft bereits von 2017 bis 2021 zu vier Meistertiteln und einem Champions-League-Finale. Nach einem Intermezzo im Männerbereich kehrte er zurück, um den VfL wieder an Europas Spitze zu führen.
Was ist die neue Ligaphase der Frauen-Champions-League?
Seit der Saison 2025/26 ersetzt eine Ligaphase die alte Gruppenstruktur. Alle Teams spielen in einer Gesamttabelle gegeneinander. Die vier besten Mannschaften erreichen direkt das Viertelfinale, Plätze fünf bis zwölf müssen in die Play-offs. Ziel ist mehr Spannung und internationale Vergleichbarkeit.
OZD-Extras:
Fun-Fact: Janina Minge erzielte ihren Elfmeter-Treffer in der 98. Minute – später fiel in dieser Champions-League-Saison noch kein Siegtreffer.**
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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