Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Spektakel in Turin

Borussia Dortmund erlebt in Turin ein Champions-League-Drama: Nach 4:2-Führung kassiert der BVB zwei Gegentore in der Nachspielzeit – der sicher geglaubte Sieg gegen Juventus ist futsch.

Es war ein Abend, der für Borussia Dortmund so verheißungsvoll begann – und doch mit einem Schock endete. Beim Champions-League-Auftakt gegen Juventus Turin verspielt der BVB einen schon sicher geglaubten Sieg und kommt nach einer spektakulären Schlussphase nur zu einem 4:4 (0:0). Zwei Gegentore in der Nachspielzeit raubten der Mannschaft von Trainer Niko Kovac den Lohn für eine mutige und starke Vorstellung.

Karim Adeyemi (51.), Felix Nmecha (65.), Yan Couto (74.) und Ramy Bensebaini per Elfmeter (86.) brachten die Dortmunder zwischenzeitlich klar in Führung. Juventus hielt mit Treffern von Kenan Yildiz (63.) und Dusan Vlahovic (67.) dagegen. Doch als alles nach einem Dortmunder Triumph aussah, schlug Turin in den allerletzten Minuten eiskalt zu: Vlahovic (90.+4) und Lloyd Kelly (90.+6) ließen das Stadion beben und die Schwarz-Gelben verzweifeln. „Das Spiel müssen wir zu 100 Prozent gewinnen“, ärgerte sich Adeyemi.

Kovac setzte in der hitzigen Atmosphäre von Turin auf Erfahrung im Mittelfeld, brachte Felix Nmecha und Marcel Sabitzer von Beginn an, während Jobe Bellingham und der nachgereiste Pascal Groß zunächst auf der Bank saßen. Dortmund begann mutig, presste früh, ließ aber nach der ersten Druckphase nach. Gregor Kobel rettete mit einer Glanztat gegen Khephrem Thuram. Chancen blieben bis zur Pause Mangelware, beide Teams leisteten sich viele Fehler.

Die zweite Hälfte entwickelte sich dagegen zum Spektakel. Erst brachte Adeyemi Dortmund in Front, dann folgte ein wilder Schlagabtausch mit Treffern im Minutentakt. Doch am Ende reichte selbst eine 4:2-Führung nicht – Dortmund stand nach Abpfiff fassungslos vor den mitgereisten Fans, die ihre Mannschaft zwar feierten, aber den Schmerz nicht lindern konnten.

OZD


OZD-Kommentar
Was für ein bitterer Auftakt für den BVB: Statt mit einem Ausrufezeichen in die Champions League zu starten, setzt es eine kalte Dusche in letzter Minute. Dortmund hat gezeigt, dass es offensiv brandgefährlich ist – aber auch, dass die alte Schwäche der Defensive noch immer nicht besiegt ist. Wer in Turin nach einer 4:2-Führung so auseinanderbricht, verschenkt nicht nur Punkte, sondern auch Vertrauen. Kovac wird sich fragen lassen müssen, warum seine Mannschaft am Ende die Kontrolle verlor. Dieses 4:4 fühlt sich wie eine Niederlage an – und könnte in einer schweren Gruppe am Ende teuer werden.


OZD-Analyse

Spielverlauf
– Dortmund dominierte lange, traf viermal und wirkte auf Kurs zum Sieg.
– Zwei Last-Minute-Tore offenbarten eklatante Defensivprobleme.

Schlüsselspieler
– Adeyemi stark mit Tor und Offensivaktionen.
– Nmecha und Bensebaini mit wichtigen Treffern.
– Kobel rettete mehrfach, war aber bei den späten Treffern machtlos.

Bedeutung fürs Turnier
– Statt eines Traumstarts muss der BVB schon früh zittern.
– In einer schwierigen Gruppe können verschenkte Punkte entscheidend sein.


Mini-Infobox: BVB bei Juventus

Endstand: 4:4 (0:0)

BVB-Tore: Adeyemi (51.), Nmecha (65.), Couto (74.), Bensebaini (86./Elfmeter)

Juve-Tore: Yildiz (63.), Vlahovic (67., 90.+4), Kelly (90.+6)

Kovac setzte auf Nmecha & Sabitzer, Groß kam nach Einreiseproblemen erst spät


Wer ist Niko Kovac?
Niko Kovac ist seit Sommer 2024 Trainer von Borussia Dortmund. Der ehemalige kroatische Nationalspieler gewann als Coach unter anderem den DFB-Pokal mit Eintracht Frankfurt sowie Meisterschaft und Pokal mit dem FC Bayern. Nach Stationen in Monaco und Wolfsburg übernahm er den BVB mit dem Ziel, die Mannschaft international konkurrenzfähig zu machen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.