Nach dem aufsehenerregenden Einbruch in den Pariser Louvre hat die deutsche Lastenaufzugsfirma Böcker aus dem nordrhein-westfälischen Werne für weltweite Schlagzeilen gesorgt – allerdings unfreiwillig. Wie sich herausstellte, stammt der bei dem Coup eingesetzte Möbelaufzug aus ihrer Produktion. Geschäftsführer Alexander Böcker nahm die kuriose Wendung mit Humor und veröffentlichte eine augenzwinkernde Werbeanzeige: „Wenn’s mal wieder schnell gehen muss“, stand neben einem Bild des Aufzugs vor dem Louvre.
Der Aufzug, so die Anzeige weiter, transportiere „bis zu 400 Kilo schwere Schätze mit 42 Metern pro Minute – flüsterleise“. Böcker erklärte gegenüber AFP, er habe die Situation erst mit seiner Frau besprochen, bevor er die Idee in eine Werbeaktion verwandelte. „Auch kriminelle Profis setzen halt auf die besten Geräte“, sagte er scherzend.
Die Geschichte hinter dem Gerät ist allerdings weniger lustig: Böcker hatte den Aufzug vor einigen Jahren an ein französisches Vermietungsunternehmen verkauft. Die Täter gaben sich dort als Kunden aus – und entwendeten den Lift noch während der Einweisung. Erst in der vergangenen Woche wurde der Diebstahl offiziell gemeldet.
Böcker stellte klar, dass seine Firma mit dem Einbruch nichts zu tun habe. Erst als feststand, dass niemand verletzt wurde, habe man sich zur Anzeige entschlossen. „Wir waren quasi bei einem Weltereignis dabei – wenn auch unfreiwillig“, so der Unternehmer. Die Reaktionen auf den humorvollen Post seien fast durchweg positiv gewesen.
Der spektakuläre Raub hatte sich am Sonntagmorgen ereignet – eine halbe Stunde nach Öffnung des Museums. Mit Hilfe des Aufzugs drangen die Einbrecher in die erste Etage des Louvre ein, zersägten mit einem Trennschleifer zwei Vitrinen und stahlen acht Juwelen der französischen Monarchie, besetzt mit Diamanten und Edelsteinen. Nach weniger als zehn Minuten flohen sie auf Motorrollern.
OZD-Kommentar:
Ein deutscher Aufzug wird zum heimlichen Star eines internationalen
Kunstraubs – das klingt nach einem Drehbuch aus Hollywood. Doch hinter
dem Witz steckt auch ein Stück Wirklichkeit über die Macht des
Marketings. Böcker hat verstanden, dass Humor manchmal die beste PR ist.
Doch der Fall zeigt zugleich, wie leicht kriminelle Profis technische
Perfektion für ihre Zwecke missbrauchen können. Am Ende bleibt ein
schmaler Grat zwischen cleverem Marketing und moralischem Unbehagen –
den Böcker mit bemerkenswerter Gelassenheit meistert.

Mini-Infobox:
Tatort: Louvre, Paris
Beute: Acht Schmuckstücke der französischen Monarchie
Tatzeit: Sonntagmorgen, rund zehn Minuten Tatdauer
Täter: Drei Unbekannte, flüchtig
Aufzug: Modell von Böcker (NRW), zuvor gestohlen
OZD-Analyse:
Das Kuriose am Fall
– a) Ein deutsches Produkt im Zentrum eines internationalen Kunstraubs.
– b) Böcker nutzt die Aufmerksamkeit für eine humorvolle Kampagne.
– c) Die Marke profitiert – ohne Mitschuld.
PR zwischen Witz und Verantwortung
– a) Humor kann Krisenkommunikation entschärfen.
– b) Firmen sollten Grenzen zwischen Werbung und Sensation wahren.
– c) Böcker reagierte erst, als klar war, dass niemand verletzt wurde – ein kluger Schachzug.
Sicherheitsaspekte
– a) Der Fall zeigt, wie leicht professionelle Geräte zweckentfremdet werden können.
– b) Mietsysteme benötigen bessere Überprüfungen.
– c) Der Louvre-Raub wirft erneut Fragen zur Sicherheit europäischer Museen auf.
Wer ist Alexander Böcker?
Alexander Böcker ist Geschäftsführer der Böcker Maschinenwerke GmbH in Werne (NRW). Das Familienunternehmen produziert seit Jahrzehnten
Aufzüge, Kräne und Hebetechnik „Made in Germany“ und gilt als
Innovationsführer in der Branche.
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Was ist der Louvre?
Der Louvre in Paris ist eines der größten und bekanntesten Museen der Welt. Es beherbergt mehr als 35.000 Kunstwerke, darunter die Mona Lisa
von Leonardo da Vinci. Der Louvre wurde bereits mehrfach Ziel
spektakulärer Diebstähle – der aktuelle Raub gilt als einer der
dreistesten seit Jahrzehnten.
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OZD-Extras:
Fun-Fact: Der
gestohlene Böcker-Aufzug wurde ursprünglich für Möbeltransporte
entwickelt – er kann eine Couch in 40 Sekunden auf ein Dachgeschoss
befördern.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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