Die Aussicht auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China hat am Montag die Finanzmärkte in Asien beflügelt. In Japan stieg der Leitindex Nikkei zu Handelsbeginn erstmals über die Marke von 50.000 Punkten und schloss bei 50.512,32 Punkten – ein historischer Höchststand. Auch in Südkorea erreichte der Leitindex Kospi ein Rekordniveau und überschritt erstmals die 4000-Punkte-Marke.
Ähnliche Aufwärtstendenzen zeigten sich in Hongkong, Taiwan und Australien. Auslöser der Kursrallye waren positive Signale aus den laufenden Gesprächen zwischen Washington und Peking. US-Präsident Donald Trump äußerte sich am Sonntag optimistisch, dass eine Einigung möglich sei. Unterstützung kam vom chinesischen Vize-Handelsminister Li Chenggang.
Zuvor hatten US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vize-Regierungschef He Lifeng zwei Tage lang in Malaysia verhandelt. Laut Bessent prüft China unter anderem, Exportbeschränkungen für Seltene Erden zu verschieben und den Import von US-Sojabohnen wieder zu erhöhen.
Trump nimmt derzeit an einem mehrtägigen Besuch in Asien teil. Nach seinem Aufenthalt in Malaysia reiste er weiter nach Japan, wo Gespräche mit der neuen Regierungschefin Sanae Takaichi geplant sind. Am Mittwoch wird er in Südkorea zum Apec-Gipfel erwartet – dort soll es erstmals seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus zu einem persönlichen Treffen mit Chinas Präsident Xi kommen.
Kommentar:
Die Märkte reagieren sensibel auf diplomatische Signale – und derzeit überwiegt der Optimismus. Doch die Geschichte des Handelsstreits zeigt: Fortschritte können schnell wieder ins Stocken geraten. Die kommenden Tage, besonders das Treffen zwischen Trump und Xi, werden entscheidend sein. Erst dann lässt sich beurteilen, ob es sich um nachhaltige Entspannung oder nur um ein kurzes Aufatmen handelt.
OZD
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