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Frankfurt siegt glanzlos: „Das hatte wenig mit Fußball zu tun“

Eintracht Frankfurt gewinnt mühsam gegen Mainz 05 – dank eines späten Solos von Ritsu Doan. Sportvorstand Markus Krösche übt Selbstkritik, Trainer Dino Toppmöller spricht von „Arbeitssieg statt Fußballfest“.

Es war ein Sieg ohne Glanz, aber mit Wirkung: Eintracht Frankfurt gewann am Freitagabend mit 1:0 (0:0) gegen Mainz 05 und festigte damit den Anschluss an die Europapokalränge. Doch das Spiel war über weite Strecken schwer zu ertragen – selbst für die Verantwortlichen.

„Jeder, der Fußball liebt, konnte da nicht grinsen“, sagte Sportvorstand Markus Krösche nach dem Abpfiff mit Galgenhumor. Der erste Durchgang habe „relativ wenig mit Fußball zu tun“ gehabt, so der 43-Jährige: „Das war schon schwierig von beiden Mannschaften.“

Erst in der Schlussphase brachte Ritsu Doan mit einem energischen Sololauf (81.) die Entscheidung – ein Treffer, der den Frankfurtern drei hart erkämpfte Punkte bescherte. „Solche Spiele musst du einfach gewinnen“, sagte Krösche. „Da ist kein Schönheitspreis zu vergeben, da zählen nur Punkte.“

Auch Trainer Dino Toppmöller zeigte sich erleichtert: „Wir wussten vorher, dass es kein Leckerbissen werden würde. Umso wichtiger ist es, dass wir das Ding gezogen haben.“ Mit nun zwei Punkten Rückstand auf Hoffenheim bleibt die SGE „in Lauerstellung“ auf einen Europapokalplatz.

OZD / ©AFP.

OZD-Kommentar:
Frankfurt holt den Sieg – aber verliert weiter an spielerischer Identität. Wenn selbst der Sportvorstand von „wenig Fußball“ spricht, ist das ein Alarmzeichen. Arbeitssiege sind in langen Saisons wichtig, doch irgendwann muss aus Mühe wieder Magie werden. Das 1:0 gegen Mainz war kein Fortschritt, sondern Pflichtprogramm. Und Pflicht allein bringt keine Euphorie, weder auf den Rängen noch im Rennen um Europa.

Mini-Infobox:
Spiel: Frankfurt – Mainz 05 1:0 (0:0)
Torschütze: Ritsu Doan (81.)
Zuschauer: 50.000
Zitat Krösche: „Das hatte wenig mit Fußball zu tun.“
Tabellenlage: Frankfurt zwei Punkte hinter Rang sechs

OZD-Analyse

Spielverlauf
a) Erste Halbzeit: – Kaum Offensivaktionen, Nervosität prägte beide Teams.
b) Zweite Halbzeit: – Frankfurt mit mehr Ballbesitz, Mainz passiv.
c) Entscheidung: – Doans Solo kurz vor Schluss bringt den Arbeitssieg.

Frankfurts Baustellen
– Fehlende Kreativität im Mittelfeld.
– Schwache Chancenverwertung trotz hoher Laufbereitschaft.
– Konstanzproblem in englischen Wochen.

Ausblick auf die nächsten Wochen
– Ziel: Festigung der internationalen Plätze.
– Toppmöller fordert „spielerische Weiterentwicklung“.
– Fans hoffen auf mehr Esprit – besonders im Heimspiel gegen Augsburg.

Wer ist Markus Krösche?
Markus Krösche, 43, ist seit 2021 Sportvorstand von Eintracht Frankfurt. Der frühere Profi und Ex-Leipzig-Sportdirektor gilt als Stratege mit Fokus auf nachhaltigen Kaderaufbau. Unter seiner Leitung gewann Frankfurt 2022 die Europa League.

Was ist der Europapokalrang?
In der Bundesliga qualifizieren sich die Plätze 1–4 für die Champions League, Rang 5 für die Europa League, und Rang 6 für die Conference League. Frankfurt steht aktuell knapp außerhalb der internationalen Plätze – mit realistischen Chancen auf Europa.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Extras
Fun-Fact: Mit dem Sieg gegen Mainz blieb Frankfurt im 15. Pflichtspiel in Serie ungeschlagen, wenn Ritsu Doan in der Startelf stand.