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Entführungsprozess um Block-Kinder

Der Prozess um die Entführung der Kinder von Steakhaus-Erbin Christina Block zieht sich weiter hin. Das Hamburger Landgericht hat vorsorglich zusätzliche Termine bis Juni 2026 angesetzt – das Verfahren sorgt weiter für enormes Medieninteresse.

Das Verfahren um die spektakuläre Entführung der Kinder der Steakhaus-Erbin Christina Block wird voraussichtlich noch viele Monate andauern. Das Landgericht Hamburg teilte am Dienstag mit, dass vorsorglich 19 zusätzliche Verhandlungstage bis Ende Juni 2026 festgelegt worden seien. Ob alle Termine benötigt werden, hänge vom weiteren Verlauf ab.

Seit Juli 2024 müssen sich Block und mehrere Mitangeklagte wegen der Verschleppung von zwei Kindern verantworten, die in der Neujahrsnacht 2023/2024 aus Dänemark nach Deutschland gebracht worden waren. Laut Anklage sollen maskierte Männer die Kinder dem Vater entrissen und zur Mutter gebracht haben. Diese übergab die Kinder später unverletzt der Polizei.

Hintergrund der Tat ist ein jahrelanger erbitterter Sorgerechtsstreit zwischen Block und ihrem früheren Ehemann, bei dem die Kinder in Dänemark lebten. Die Staatsanwaltschaft wirft der Unternehmerin vor, die Entführung mitveranlasst zu haben. Block weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Auch Blocks Lebensgefährte, der ehemalige ARD-Sportmoderator Gerd Delling, steht mit auf der Anklagebank. Ihm wird Beihilfe zur Entführung vorgeworfen. Das Verfahren ist von intensiven juristischen Auseinandersetzungen geprägt, die sich immer wieder um Beweisfragen und die Auswertung digitaler Daten drehen.

Das öffentliche Interesse bleibt groß – der Fall verbindet Prominenz, familiäres Drama und juristische Komplexität auf außergewöhnliche Weise.

OZD 


OZD-Kommentar:
Dieser Prozess ist längst mehr als ein familiärer Streit – er ist ein Spiegel der Abgründe, die entstehen, wenn Liebe, Macht und Besitz aufeinandertreffen. Christina Block kämpft nicht nur gegen juristische Vorwürfe, sondern auch gegen ein öffentliches Bild, das sie kaum kontrollieren kann. Der Fall wird zum Prüfstein dafür, wie weit Eltern gehen dürfen, wenn sie das Gefühl haben, ihr eigenes Kind verloren zu haben. Doch eines ist klar: Je länger dieser Prozess dauert, desto teurer wird er – menschlich wie moralisch.


Mini-Infobox:
Ort: Landgericht Hamburg
Angeklagt: Christina Block, Gerd Delling u. a.
Vorwurf: Entführung der beiden Kinder Blocks aus Dänemark
Tatzeit: Neujahrsnacht 2023/2024
Zusätzliche Termine: Bis Juni 2026 angesetzt


OZD-Analyse

Der juristische Marathon
a) Bereits über 30 Hauptverhandlungstage seit Prozessbeginn.
b) Neue Termine bis Sommer 2026 deuten auf komplexe Beweisaufnahme.
c) Zeugen aus Deutschland und Dänemark erschweren die Planung.

Familiendrama mit internationaler Dimension
– Sorgerechtsstreit zwischen Hamburg und Kopenhagen seit Jahren ungelöst.
– Dänische Justiz prüft parallele Verfahren.
– Emotionale Belastung für die Kinder bleibt enorm.

Prominenz und öffentliche Wahrnehmung
– Beteiligung von TV-Moderator Gerd Delling sorgt für zusätzliches Medieninteresse.
– Der Prozess wirft Fragen zur Trennung von öffentlichem Bild und privatem Verhalten auf.
– Kommunikationsstrategien der Verteidigung im Fokus der Berichterstattung.


Wer ist Christina Block?
Christina Block, 47, ist Unternehmerin und Miterbin der bekannten Steakhauskette Block House. Sie war jahrelang in der Führung des Familienunternehmens tätig und gilt als eine der einflussreichsten Gastronominnen Norddeutschlands. Seit ihrer Trennung von ihrem dänischen Ehemann kämpft sie vor Gerichten um das Sorgerecht für ihre Kinder.

Wer ist Gerd Delling?
Gerd Delling, 65, war jahrzehntelang Sportjournalist und Moderator der ARD. Bekannt wurde er durch seine Live-Kommentare und Analysen bei Fußball-Großereignissen. Seit dem Ende seiner TV-Karriere ist er als Autor und Moderator tätig – und steht nun als Mitangeklagter in einem der aufsehenerregendsten Prozesse Hamburgs.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Extras
Faktencheck: Die Hamburger Justiz rechnet bei Prozessen mit internationaler Beteiligung im Durchschnitt mit einer Verfahrensdauer von bis zu zwei Jahren – der Fall Block dürfte diesen Rahmen deutlich sprengen.