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Trump kippt plötzlich bei Epstein-Akten – und entfacht Chaos in eigener Partei

Donald Trump fordert plötzlich eine Abstimmung zur Freigabe der Epstein-Akten – und stellt damit seine eigene Partei auf den Kopf. Kritiker wittern Panik, Verbündete fühlen sich verraten. Der Skandal spitzt sich dramatisch zu.

Mit einem Schritt, der selbst in Washington für Aufsehen sorgt, hat US-Präsident Donald Trump seine bisherige Linie verlassen und eine Abstimmung im Repräsentantenhaus zur Freigabe der Epstein-Ermittlungsakten gefordert. Auf Truth Social schrieb er, die Republikaner sollten „dafür stimmen, die Epstein-Akten freizugeben, denn wir haben nichts zu verbergen“. Damit widerspricht er seiner eigenen bisherigen Position, die eine Abstimmung blockiert hatte.

Kritiker werfen Trump vor, er wolle durch das Hin und Her mögliche eigene Verstrickungen vertuschen. Der Präsident weist solche Vorwürfe entschieden zurück. Forderungen nach vollständiger Transparenz kommen nicht nur von den oppositionellen Demokraten, sondern seit Monaten auch aus Teilen seiner eigenen Partei und seiner Maga-Bewegung. Obwohl Trump im Wahlkampf die Veröffentlichung versprochen hatte, ließ er nach seiner Vereidigung lediglich weitgehend belanglose Akten freigeben.

Nun will das Repräsentantenhaus in dieser Woche parteiübergreifend über eine vollständige Veröffentlichung abstimmen. Sprecher Mike Johnson kündigte eine entsprechende Abstimmung an, in der viele Republikaner zusammen mit den Demokraten dafür stimmen wollen. Trump reagierte scharf und warf einigen Parteikollegen vor, sich „ausnutzen zu lassen“. Die Epstein-Affäre sei eine „Falle“, um von politischen Erfolgen der Republikaner abzulenken, behauptete er.

Der Streit eskalierte zuletzt, als Trump mit seiner langjährigen Unterstützerin Marjorie Taylor Greene brach, die vehement für eine Offenlegung der Akten wirbt. Parallel tauchten neue Dokumente und E-Mails auf, in denen Epstein andeutet, Trump habe „von den Mädchen gewusst“ und „Stunden“ mit dem Missbrauchsopfer Virginia Giuffre verbracht. Fotos und Videos aus früheren Jahren zeigen die beiden Männer wiederholt zusammen.

Epstein war 2019 tot in seiner Zelle gefunden worden, offiziell durch Suizid. Der Finanzinvestor hatte über Jahre Minderjährige missbraucht und an Prominente vermittelt. Viele US-Bürger und rechte Influencer zweifeln die Suizidthese an und vermuten eine Vertuschung, um Epstein am Auspacken zu hindern. Der Präsident lenkt derweil den Verdacht auf die Demokraten und forderte das Justizministerium sowie das FBI auf, mögliche Verbindungen Epsteins zu Ex-Präsident Bill Clinton und weiteren Personen zu untersuchen. Justizministerin Pam Bondi ordnete entsprechende Ermittlungen umgehend an.

OZD


OZD-Kommentar

Dieser Moment zeigt, wie tief die politische Erosion in Washington reicht: Ein amtierender Präsident, der erst Transparenz verspricht, sie dann verweigert und schließlich seine eigene Partei in die Abstimmung zwingt – das ist nicht Stärke, das ist ein politisches Zucken unter Druck. Trumps Kehrtwende wirkt weniger wie ein Bekenntnis zur Aufklärung, sondern wie ein Versuch, die Deutungshoheit zurückzugewinnen, bevor andere sie übernehmen.

Die Republikaner stehen nun vor einer Zerreißprobe. Viele wissen, dass die Offenlegung der Akten politisch riskant, aber unvermeidlich geworden ist. Und genau deshalb wirkt Trumps Frontalangriff auf die eigene Basis fast verzweifelt. Droht ihm durch neue Details über frühere Kontakte zu Epstein ein Glaubwürdigkeitsdesaster? Die immer deutlicher werdenden Dokumente lassen zumindest Zweifel an seiner Darstellung aufkommen.

Die Epstein-Affäre ist längst mehr als ein Justizskandal. Sie ist ein politischer Seismograph. Und die ersten starken Ausschläge treffen den Präsidenten selbst. Wenn sich Trumps eigene Loyalisten nun abwenden, wird dieser Skandal zur größten Bedrohung seiner zweiten Amtszeit – und zur offenen Wunde einer Republikanischen Partei, die an sich selbst zu zerreißen droht.

Mini-Infobox

Mini-Infobox
– Trump fordert nun doch einen Kongress-Vote zur Freigabe der Epstein-Akten.
– Mehrere Republikaner brechen offen mit ihm.
– Neue E-Mails bringen Trump mit Opfern in Verbindung.
– Repräsentantenhaus plant parteiübergreifende Abstimmung.

OZD-Analyse

1. Politische Kehrtwende Trumps
a) Abkehr von der Blockadehaltung in letzter Minute.
b) Druck aus eigener Partei und der Öffentlichkeit zwingt zur Reaktion.
c) Offene Angst vor dem Kontrollverlust über die Debatte.

2. Auswirkungen auf die Republikanische Partei
a) Spaltung zwischen Hardlinern und Trump-loyalen Abgeordneten.
b) Konflikt mit prominenten Maga-Vertretern wie Marjorie Taylor Greene.
c) Ungewöhnlich breite Zustimmung zur Freigabe der Akten.

3. Risiken durch neue Dokumente
a) E-Mails belasten Trump stärker als bisher dargestellt.
b) Fotos und Videos werfen Fragen nach Epsteins Nähe zu Trump auf.
c) Gefahr, dass der Skandal die politische Agenda der Regierung überrollt.



Erklärungen

Wer war Jeffrey Epstein?
Jeffrey Epstein war ein US-Finanzinvestor, der über Jahre ein Netzwerk sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige aufgebaut hatte. Er missbrauchte zahlreiche junge Mädchen und vermittelte sie an einflussreiche Persönlichkeiten. 2019 starb er in seiner Gefängniszelle, offiziell durch Suizid, was bis heute stark angezweifelt wird.

OZD-Extras

OZD-Extras
Viele Akten aus dem Epstein-Komplex gelten als politisch so brisant, dass US-Medien seit Jahren von einem „Who’s who der amerikanischen Elite“ sprechen, das in den Dokumenten auftauchen könnte.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.