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Grüne legen eigenes Rentenreform-Konzept vor – Frühverrentung soll reduziert werden

Die Grünen präsentieren eigene Rentenvorschläge: Rente mit 63 zurückfahren, neue Beamte einbeziehen, Rentenniveau sichern und junge Generationen entlasten.

Grüne wollen Frühverrentung abbauen und Rentensystem breiter aufstellen

Die Grünen-Fraktionsspitze hat ein umfassendes Konzept zur Reform des deutschen Rentensystems vorgestellt. Weil sie dem Rentenpaket der Bundesregierung nicht zustimmen wollen, präsentieren Katharina Dröge, Britta Haßelmann und Andreas Audretsch nun eigene Vorschläge. Ziel ist es, das Renteniveau langfristig bei 48 Prozent zu stabilisieren und gleichzeitig die Jüngeren finanziell zu entlasten.

Rente mit 63 soll ab 2030 schrittweise umgebaut werden

Die bisherige „Rente mit 63“ soll zunächst bestehen bleiben, aber ab 2030 zu einer neuen Form der Frühverrentung weiterentwickelt werden. Diese soll dann ausschließlich Menschen offenstehen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterarbeiten können. Für besonders belastende Berufe wollen die Grünen den Zugang erleichtern.

Unternehmen sollen Frühverrentungskultur überwinden

Unternehmen seien gefordert, die gängige Praxis früher Ausstiege und Altersteilzeit zu überdenken, um die Fachkräftesituation nicht weiter zu verschärfen. Mehr Gesundheitsförderung, bessere Arbeitsbedingungen im Alter und flexiblere Jobmodelle sollen Beschäftigten ermöglichen, länger berufstätig zu bleiben.
Ein Vorschlag lautet, dass unbefristete Verträge nicht automatisch mit dem Rentenalter enden, sondern durch ein beidseitiges Sonderkündigungsrecht ergänzt werden.

Aktivrente der Bundesregierung wird abgelehnt

Die geplante Aktivrente hält die Grünen-Fraktion für verfassungsrechtlich problematisch, da steuerliche Vorteile nicht vom Alter abhängen dürften. Stattdessen sollen arbeitende Rentnerinnen und Rentner die Arbeitgeberbeiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung ausgezahlt bekommen.

Neue Beamte und Abgeordnete sollen in die Rentenversicherung einzahlen

Um das System auf breitere Füße zu stellen, schlagen die Grünen vor, dass neue Beamte, Abgeordnete sowie nicht abgesicherte Selbstständige künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Außerdem sollen Sozialversicherungen stärker mit Steuergeldern stabilisiert werden.

Die Partei kritisiert, dass die reichsten Haushalte zu wenig zum Steuersystem beitragen und fordert Reformen bei Erbschaften, Immobilien und Kapitalerträgen.

Arbeitsmarkt stärken – Integration erleichtern

Damit mehr Menschen voll arbeiten können, wollen die Grünen bessere Kinderbetreuung, flexiblere Arbeitszeitmodelle und ein ausgeweitetes Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit. Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse sollen beschleunigt und Hürden für Geflüchtete beim Arbeitsmarktzugang abgebaut werden.

Garantierente gegen Altersarmut

Zur Bekämpfung von Altersarmut fordern die Grünen eine Garantierente: Ab 30 Versicherungsjahren sollen 30 Entgeltpunkte garantiert sein, was aktuell einer monatlichen Rente von etwas über 1200 Euro entspricht. Fehlende Punkte sollen aufgefüllt, Ehepartner gemeinsam betrachtet werden.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP