Idrissa Gueye hat nach seiner ungewöhnlichen, aber folgenschweren Ohrfeige gegen Mitspieler Michael Keane öffentlich Reue gezeigt. „Ich möchte mich bei meinem Teamkollegen Michael Keane entschuldigen. Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln“, schrieb der 36-Jährige in der Nacht zu Dienstag auf Instagram. Seine Aktion spiegele nicht wider, wer er sei oder welche Werte er vertrete. Emotionen könnten überkochen, erklärte er, „aber nichts rechtfertigt so ein Verhalten. Ich werde dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Die Szene hatte im Spiel gegen Manchester United bereits früh für Aufsehen gesorgt. Nach einem gegnerischen Angriff brüllte Gueye Keane wütend an, der sich mit einem Schubser revanchierte. Für Gueye war das offenbar zu viel – er schlug zurück und ohrfeigte seinen Mitspieler. Der Schiedsrichter zückte in der 13. Minute die Rote Karte.
Evertons Teammanager David Moyes versuchte den Eklat herunterzuspielen. Solche Situationen kämen vor, sagte er, und er möge es sogar, wenn Spieler sich emotional zeigten. Für ihn gehöre Reibung zu einer Mannschaft mit „Widerstandsfähigkeit und Härte“, wie er es nannte. Gueye habe sich zudem sofort in der Kabine bei Keane und der Mannschaft entschuldigt.
Der Eklat überschattete dennoch Evertons 1:0-Sieg gegen Manchester United – ein Erfolg, der sportlich wichtig war, aber emotional von Gueyes Fehltritt geprägt blieb.
OZD
OZD-Kommentar
Der Fall Gueye zeigt schonungslos, wie schnell Professionalität im Hochdruck-Fußball zerbrechen kann. Eine Ohrfeige gegen den eigenen Mitspieler – das ist kein hitziger Zweikampf, keine strittige Rote, das ist ein Kontrollverlust, der schwerer wiegt als ein taktischer Fehler.
Moyes mag versuchen, das Ganze abzuschwächen, doch damit macht er es sich zu einfach. Natürlich gehören Emotionen zum Spiel – aber wo endet Leidenschaft, und wo beginnt Selbstgefährdung des eigenen Teams? Everton spielt gegen den Abstieg, jeder Aussetzer kann eine Saison kippen.
Gueyes Entschuldigung ist richtig und notwendig, doch eines bleibt: Die Aktion offenbart interne Spannungen, die tiefer liegen könnten. Wenn die Nerven so blank liegen, dass Teamkollegen sich ohrfeigen, brennt es unter der Oberfläche.
Everton braucht jetzt Ruhe. Doch Ruhe entsteht nicht durch Verharmlosung, sondern durch klare Konsequenzen und die Frage, die sich niemand zu stellen wagt: Wie stabil ist dieses Team wirklich?
Mini-Infobox
Idrissa Gueye sieht Rot nach Ohrfeige gegen eigenen Mitspieler
Entschuldigung via Instagram: „Übernehme volle Verantwortung“
Moyes relativiert, spricht von „normalen Reibereien“
Everton gewinnt trotzdem 1:0 bei Manchester United
Eklat wirft Fragen über interne Spannungen auf
OZD-Analyse
1. Psychologische Belastung im Abstiegskampf
– a) Der Druck verstärkt interne Konflikte.
– b) Emotionale Ausraster destabilisieren die Teamdynamik.
– c) Everton zeigt Anzeichen chronischer Anspannung.
2. Sportliche Risiken des Zwischenfalls
– a) Frühe Rote Karte schwächt das Team unnötig.
– b) Wiederholte Disziplinlosigkeit könnte sportlich teuer werden.
– c) Klubführung muss jetzt klare Linien setzen – oder es droht Chaos.
3. Strategische Folgen für Everton
– a) Öffentliche Wahrnehmung verschlechtert sich weiter.
– b) Trainer Moyes riskiert Glaubwürdigkeitsverlust durch Verharmlosung. – c) Eine interne Aufarbeitung ist unvermeidlich, um langfristige Schäden zu verhindern.
Erklärungen
Wer ist Idrissa Gueye?
Idrissa Gueye ist ein
senegalesischer Mittelfeldspieler des FC Everton. Er gilt als erfahrener
Abräumer, spielte zuvor bei Paris Saint-Germain und ist seit Jahren
eine feste Größe im senegalesischen Nationalteam.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
Wer ist Michael Keane?
Michael Keane ist englischer
Innenverteidiger beim FC Everton. Der 31-Jährige zählt zu den
dienstältesten Profis im Kader und ist bekannt für seine körperliche
Präsenz und Führungsqualitäten.
OZD-Extras
Extra: Warum es in Topligen immer häufiger zu internen Konflikten kommt
Die Intensität des modernen Fußballs hat drastisch zugenommen –
körperlich wie psychologisch. Experten beobachten, dass interne
Reibungen wachsen, je stärker Abstiegskampf, Medienpräsenz und
finanzielle Risiken zunehmen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

