Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Rückzug ukrainischer Truppen aus den von Moskau beanspruchten Gebieten als Voraussetzung für eine Einstellung der Kämpfe erklärt. Bei einem Besuch in Bischkek, Kirgisistan, sagte Putin:
„Wenn die ukrainischen Truppen die von ihnen gehaltenen Gebiete verlassen, werden wir die Kampfeinsätze beenden. Wenn nicht, werden wir dies mit militärischen Mitteln erreichen.“
Unklare Gebietsangaben – Fokus auf Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja
Putin machte keine genauen Angaben, aus welchen Regionen sich die Ukraine zurückziehen müsse. Offiziell fordert Russland die Abtretung von Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Besonders Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine gelten als Priorität Moskaus.
Diese Forderung deckt sich teilweise mit einem früher von den USA vorgelegten 28-Punkte-Plan, der ebenfalls die Abtretung bestimmter Gebiete vorsah. Die Ukraine lehnt jede Gebietsabtretung kategorisch ab.
Militärische Lage: Russische Truppen rücken vor
Putin berichtete, dass russische Truppen wichtige Städte wie Pokrowsk und Myrnograd in Donezk komplett umstellt hätten. Außerdem gebe es Fortschritte in Wowtschansk (Charkiw), Siwersk (Donezk) und Guliaipole (Saporischschja).
Sein Tenor: Die russische Armee sei nahezu unaufhaltbar, und es gebe „wenig, was dagegen getan werden kann“.
Russland warnt EU und droht wirtschaftlicher Vergeltung
Gleichzeitig betonte Putin, Russland habe keine Absicht, EU-Staaten militärisch anzugreifen. Allerdings kündigte er wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen an, falls russische Vermögenswerte eingefroren würden.
Kommentar: Eskalationsdrohung und Verhandlungsdruck
Mit der Forderung nach einem vollständigen Rückzug setzt Putin die Ukraine und die internationale Gemeinschaft unter enormen Druck. Während diplomatische Kanäle, etwa durch den US-Sondergesandten Steve Witkoff, weiterhin offenbleiben, droht eine weitere Eskalation auf dem Schlachtfeld.
Die Aussagen verdeutlichen die russische Strategie: militärische Fortschritte mit politischem Druck verbinden, um Zugeständnisse zu erzwingen. Gleichzeitig bleibt der Konflikt ein zentrales Risiko für Stabilität in Europa, humanitäre Hilfe und weltweite Lieferketten.
OZD
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Bild: AFP