Die Lage im Kaschmir-Konflikt erreicht einen neuen gefährlichen Höhepunkt. Mit der Entscheidung Indiens, seinen Luftraum für pakistanische Flugzeuge bis mindestens zum 23. Mai zu sperren, reagiert die Regierung auf einen tödlichen Anschlag im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs. Dieser Angriff, bei dem 26 Touristen starben, wird von indischer Seite eindeutig Pakistan zur Last gelegt – ein Vorwurf, der das ohnehin fragile Verhältnis der beiden Länder weiter belastet.
Pakistan hatte zuvor bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen und seinen Luftraum für indische Maschinen geschlossen. Die Spannungen sind nicht nur diplomatischer Natur – es kommt fast täglich zu Schusswechseln an der Demarkationslinie. Auch Meldungen über abgeschossene Drohnen deuten auf zunehmende militärische Aktivität hin.
Besonders alarmierend: Die Erklärung des pakistanischen Informationsministers, dass ein indischer Militärschlag binnen Stunden bevorstehe, deutet auf eine möglicherweise bevorstehende militärische Eskalation hin. Die Freigabe „vollkommener operativer Freiheit“ durch Premierminister Modi an die indische Armee verschärft diese Lage zusätzlich.
Die Region Kaschmir ist seit Jahrzehnten ein Brennpunkt – ein ungelöster Territorialkonflikt, den beide Länder seit 1947 mit wechselnder Intensität ausfechten. Die Gefahr: Beide Nationen verfügen über Atomwaffen. In einem Klima gegenseitiger Schuldzuweisungen, misstrauischer Geheimdienstinformationen und nationalistischer Rhetorik ist das Risiko eines militärischen Flächenbrandes realer denn je.
OZD
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