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Trump schickt Atom-U-Boote Richtung Russland

Nach Medwedews Warnung vor einem "Kriegsschritt" entsendet US-Präsident Trump zwei Atom-U-Boote – und warnt vor „unbeabsichtigten Konsequenzen“. Die Spannungen zwischen den Atommächten nehmen gefährlich zu.

US-Präsident Donald Trump hat überraschend die Entsendung von zwei Atom-U-Booten in Richtung Russland angeordnet. Auslöser waren „hoch provokative Äußerungen“ des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der Trumps Ultimatum zur Beendigung des Ukraine-Kriegs als „Schritt Richtung Krieg“ bezeichnet hatte.

Trump kommentierte die Maßnahme auf seinem Netzwerk Truth Social: Man müsse „für den Fall gerüstet sein, dass diese törichten und hetzerischen Aussagen mehr als nur Worte sind“. Weder das genaue Ziel der U-Boote noch ihr nuklearer Status wurde offengelegt. Auf Nachfrage bestätigte Trump jedoch gegenüber dem Sender Newsmax, dass sich die U-Boote bereits „näher an Russland“ befinden.

Medwedew, enger Vertrauter von Wladimir Putin und Vizechef des Nationalen Sicherheitsrates Russlands, hatte am Montag erneut scharf gegen Trumps Drohungen Stellung bezogen. Dieser reagierte mit persönlichen Angriffen, nannte Medwedew einen „gescheiterten Präsidenten“ und wies dessen Warnungen zurück.

Gleichzeitig meldete der russische Präsident Wladimir Putin, dass die Serienproduktion der neuen Hyperschallrakete „Oreschnik“ begonnen habe. Diese sei nuklear bestückbar und könne bis Jahresende in Belarus stationiert werden – ein weiteres Signal verschärfter Konfrontation.

Besonders brisant: Trump hatte Russland im Juli eine Frist von 50 Tagen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gesetzt. Diese verkürzte er zuletzt mehrfach – zuletzt auf „zehn Tage“. Im Falle fortgesetzter Angriffe drohte er mit Sanktionen und Strafzöllen von bis zu 100 Prozent gegen Länder, die weiterhin Öl, Gas oder Waffen aus Russland beziehen – darunter China, Indien, Brasilien, aber auch EU-Mitglieder wie Ungarn, Österreich oder die Slowakei.

Beobachter werten die jüngste Entwicklung als Kehrtwende in Trumps Russland-Politik. Während er sich in seiner ersten Amtszeit und zu Beginn der zweiten Amtszeit betont Putin-freundlich gab, steigt nun der Tonfall spürbar. Bei einem Treffen mit NATO-Partnern in Deutschland Mitte Juli sicherte Trump der Ukraine neue Waffenlieferungen zu – darunter moderne Patriot-Luftabwehrsysteme. Allerdings sollen diese vollständig von europäischen Staaten finanziert werden.

In einer weiteren Botschaft auf Truth Social kritisierte Trump die „unnötigen Toten“ im Ukraine-Krieg. Seit Jahresbeginn habe Russland 112.500 Soldaten verloren, die Ukraine 8.000 – ohne Zivilopfer und Vermisste einzuberechnen. Ob diese Zahlen auf offiziellen US-Geheimdienstberichten beruhen oder politisch motiviert sind, bleibt unklar.

Besonders irritierend ist Trumps widersprüchlicher Kurs: Noch im Februar hatte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch im Weißen Haus öffentlich kritisiert und ihm Undankbarkeit vorgeworfen. Inzwischen bezeichnet er Putin als „verrückt“ und warnt vor „widerwärtigem Verhalten“ Russlands in der Ukraine.

Die Eskalationsdynamik zwischen den USA und Russland ist damit in eine neue Phase eingetreten – mit unkalkulierbaren Risiken. Der Einsatz von Atom-U-Booten, auch wenn symbolisch gedacht, ist ein gefährliches Signal in einem zunehmend instabilen globalen Umfeld.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP