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Fußballfans aus aller Welt sollen sich bei der Weltmeisterschaft 2026 in den USA willkommen fühlen – das zumindest versprach Donald Trump bei einem Briefing im Weißen Haus mit FIFA-Präsident Gianni Infantino. Trotz politischer Spannungen, verschärfter Grenzkontrollen und wachsender Einwanderungsbarrieren versicherte der US-Präsident: „Wir können es kaum erwarten, Fußballfans aus der ganzen Welt willkommen zu heißen.“
Trump hat sich selbst zum Vorsitzenden einer eigens eingerichteten Task Force im Weißen Haus ernannt, die das Großereignis vorbereiten soll. Ziel sei ein „reibungsloser Aufenthalt“ für alle Gäste, bei gleichzeitiger strikter Umsetzung der US-Einreisegesetze. Die Realität sieht allerdings komplexer aus: Studien belegen, dass die restriktive Einwanderungspolitik der US-Regierung das touristische Interesse an den Vereinigten Staaten bereits deutlich gedämpft hat. Auch das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die USA verschärft.
US-Vizepräsident JD Vance, stellvertretender Leiter der Task Force, erklärte unmissverständlich: „Wir wollen, dass sie kommen. Wir wollen, dass sie feiern. Aber wenn die Zeit um ist, müssen sie nach Hause fahren.“ Damit stellte Vance klar, dass die Gastfreundschaft ein Ablaufdatum hat.
FIFA-Präsident Gianni Infantino bemühte sich, Optimismus zu verbreiten: „Die ganze Welt wird ihren Fokus auf die USA richten, und die USA heißen die Welt willkommen.“ Die Besucher sollen den Fußball „feiern, Spaß haben und sich amüsieren können“. Erste Belastungsproben für die Sicherheitsbehörden stehen bevor: Schon bei der Klub-WM, die am 14. Juni beginnt, werden etwa zwei Millionen ausländische Gäste erwartet. Diese Großveranstaltung gilt als Generalprobe – insbesondere für Visaabwicklung und Grenzkontrollen.
Trump sieht sich auch in der internationalen Zusammenarbeit gut aufgestellt. Trotz offener Handelskonflikte mit den Co-Gastgebern Kanada und Mexiko äußerte er sich betont zuversichtlich. „Ich sehe auch keine Spannungen“, sagte Trump nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney. „Wir kommen mit beiden sehr gut aus.“ Die politische Kulisse mag fragil sein – die Show soll dennoch reibungslos über die Bühne gehen.
OZD / ©AFP.
OZD-Kommentar:
Donald Trump inszeniert sich einmal mehr als Weltenlenker – diesmal im
Fußballtrikot. Doch seine angebliche Gastfreundschaft ist ein
kalkulierter Balanceakt: Zwischen martialischer Migrationsrhetorik und
globalem Gastgebergehabe bleibt wenig Platz für echte Offenheit. JD
Vance spricht aus, was hinter dem Lächeln steckt: Willkommen, aber nur
temporär. Die Botschaft an die Welt lautet: Feiert bei uns – aber
vergesst nicht, dass ihr nur Gäste seid. Das Signal ist
unmissverständlich: Die USA wollen nicht mehr multikulturelles
Gastgeberland sein, sondern streng kontrollierter Austragungsort. Trumps
Vision einer WM mag pompös sein – aber sie steht auf einem politischen
Fundament, das eher abschreckt als einlädt. Wer Sicherheit über
Willkommenskultur stellt, darf sich nicht wundern, wenn der globale
Funke nicht überspringt.
OZD-Analyse
1. Trumps doppelte Botschaft an die Welt
a) Er inszeniert sich als Gastgeber – und betont gleichzeitig Sicherheitsprioritäten.
– Selbsternennung zum Task-Force-Leiter zeigt: Trump will zentrale Figur der WM sein.
– "Reibungslos" wird hier vor allem aus Sicht der US-Behörden gedacht.
b) Die Aussagen von JD Vance zeigen die harte Realität.
– Klare Abschiebebotschaft an Gäste nach Turnierende.
– Gastfreundschaft mit Ablaufdatum – ein beispielloses Signal für ein globales Event.
2. Politisches Umfeld der USA vor der WM 2026
a) Die Einwanderungspolitik bleibt umstritten.
– Strenge Kontrollen schrecken Touristen und Fans ab.
– Reisehinweise und Visa-Vergabepraxis stehen im Zentrum internationaler Kritik.
b) Handelsstreit mit Co-Gastgebern Kanada und Mexiko bleibt virulent.
– Trumps Beschwichtigungen wirken aufgesetzt.
– Die FIFA steht vor einem geopolitisch aufgeladenen Turnier.
3. Bedeutung der Klub-WM als Testlauf
a) Zwei Millionen erwartete Besucher: Sicherheits- und Einreisesysteme auf dem Prüfstand.
– Die Behörden testen Abläufe für Visaanträge, Dokumentenprüfung, Grenzlogistik.
b) Die Klub-WM liefert erste Antworten auf die Frage: Können die USA ein globales Fußballfest managen – trotz innenpolitischer Abschottung?
Was ist die Fußball-WM 2026?
Die FIFA-Weltmeisterschaft 2026
ist das erste Turnier mit 48 Teams und wird gemeinsam von den USA,
Kanada und Mexiko ausgerichtet. Geplant sind über 100 Spiele in 16
Städten. Es gilt als größtes Fußballturnier aller Zeiten – und steht im
Spannungsfeld zwischen Sport, Politik und Migration.
Was ist die Klub-WM?
Die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft
ist ein jährlich stattfindendes Turnier, bei dem die besten
Vereinsmannschaften der Kontinente gegeneinander antreten. Die Ausgabe
2025 dient als organisatorischer Probelauf für die Weltmeisterschaft
2026 – insbesondere für Sicherheits- und Logistikprozesse in den USA.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.