Es war ein Abschied mit Gänsehautmomenten: Thomas Müller, langjähriges Gesicht des FC Bayern, verabschiedete sich mit einer bewegenden Rede in der Allianz Arena. Der 35-Jährige, der den Klub im Sommer verlässt, feierte zunächst mit seinen Mitspielern nach dem 2:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach, bevor er sich direkt an die Fans wandte.
„Ich habe es geliebt, der moderne Gladiator zu sein“, rief Müller ins Stadion. „Aber ich bin nicht traurig, ich freue mich auf das, was kommt – auch wenn es nicht halb so schön sein wird. Ich liebe euch alle! Macht’s es gut, Servus!“ Diese Worte trafen die Anhänger mitten ins Herz.
Nach einem Abschiedsvideo mit den besten Müller-Momenten, das auf den großen Leinwänden gezeigt wurde, würdigte er die Wertschätzung, die ihm über die Jahre entgegengebracht wurde. Er bedankte sich auch für die Unterstützung trotz seiner energiegeladenen Persönlichkeit: „Radio Müller war nicht immer leicht zu ertragen – aber ihr habt’s geschafft!“
Zum Abschluss seiner Rede richtete er sich an die kommende Generation: „Reißt euch den Arsch auf, das ist was Größeres, als ihr es euch für euch selbst vorstellen könnt!“ Die Fans feierten ihn mit Sprechchören und Stadionklassikern.
Am 17. Mai wird Müller sein letztes Bundesliga-Spiel bei der TSG Hoffenheim bestreiten, bevor am 18. Mai die große Meisterfeier auf dem Münchner Marienplatz steigt. Zudem wird er noch an der Klub-WM (14. Juni bis 13. Juli) teilnehmen, bevor irgendwann ein „echtes“ Abschiedsspiel folgt. Ob Müller seine Karriere bei einem anderen Verein fortsetzt, bleibt vorerst offen. ozd
OZD-Kommentar:
Was für ein Abgang – oder besser: was für ein Übergang. Thomas Müller
verabschiedet sich nicht mit Pathos, sondern mit Persönlichkeit. Mit
einem Witz, mit Selbstironie, mit Emotion – aber ohne Tränen. Es ist
typisch Müller: Der Mann, der nie ein Superstar sein wollte, sondern
einer blieb, dem man auf Augenhöhe begegnet.
Sein „Ich liebe euch alle“ gilt nicht nur der Kurve – es trifft die Seele des deutschen Fußballs. Er war nie glatt, nie inszeniert – und genau deshalb war er so wichtig. In einer Ära, in der Profis ihre Persönlichkeit meist hinter PR-Mauern verstecken, war Müller immer da – laut, lustig, leidenschaftlich. Sein Abgang hinterlässt keine Lücke. Er hinterlässt ein Echo. Und eine Sehnsucht nach dem, was im modernen Fußball so selten geworden ist: Echtheit.
OZD-Analyse
1. Die Abschiedsrede von Thomas Müller
a) Emotionale Botschaften an Fans und Verein.
– „Ich habe es geliebt, der moderne Gladiator zu sein.“
– „Ich liebe euch alle!“ – eine Geste der Nahbarkeit.
b) Rückblick auf Karriere, Stolz über Titel, Dank an Wegbegleiter.
– Humorvolle Einlagen: „Radio Müller“ und der Beerdigungs-Witz.
– Betonung: „Ich bin nicht traurig“ – positiver Blick nach vorn.
2. Der Rahmen: Abschied im eigenen Wohnzimmer
a) Allianz Arena voll, Fans in Ekstase.
– Podest in der Südkurve, Gesang mit der Kurve.
– Video-Rückblick als emotionaler Höhepunkt.
b) Meistertitel als krönender Abschluss des Heimkapitels.
– Müller hebt Schale, feiert mit Team – und bleibt doch der Mittelpunkt.
3. Der Ausblick – Karriereende oder neue Etappe?
a) Letztes Bundesligaspiel am 17. Mai gegen Hoffenheim.
– Am 18. Mai Meisterfeier auf dem Marienplatz.
– Im Sommer noch Klub-WM mit dem FC Bayern.
b) Unklarheit über Zukunft – Karrierefortsetzung nicht ausgeschlossen.
– Verein plant ein offizielles Abschiedsspiel zu späterem Zeitpunkt.
OZD-Rückblick
Chronologische Rückschau auf Thomas Müllers wichtigste Bayern-Momente:
2008 – Durchbruch beim FC Bayern
Thomas Müller kam 2000 als 10-jähriger in die Jugendabteilung des FC
Bayern München und debütierte im Jahr 2008 unter Jürgen Klinsmann in der
Bundesliga. Es war der Anfang einer einzigartigen Karriere, in der er
schnell zu einem festen Bestandteil der Mannschaft wurde. Bereits in
seiner ersten Saison sammelte er 13 Tore und 13 Assists.
2010 – WM-Titel als bester Torschütze
Müller zeigte in der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sein
außergewöhnliches Talent. Mit fünf Toren wurde er als „Torschützenkönig“
des Turniers ausgezeichnet. Dieser Erfolg brachte ihm nicht nur
internationale Anerkennung, sondern festigte auch seinen Status als
„Weltklasse-Stürmer“.
2012 – Bayern wird Champions-League-Finalist
In der Saison 2011/2012 führte Müller den FC Bayern ins
Champions-League-Finale gegen Chelsea. Obwohl Bayern das Spiel im
eigenen Stadion verlor, erzielte Müller im Halbfinale gegen Real Madrid
ein wichtiges Tor, das ihn weiter in den Mittelpunkt rückte. Dies war
der Beginn seiner Legende in europäischen Wettbewerben.
2013 – Triple-Saison
2013 erlebte Müller seine erfolgreichste Saison, als der FC Bayern
München das „Triple“ holte: Die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal
und die Champions League. Besonders das dramatische Finale der Champions
League gegen Borussia Dortmund, in dem Arjen Robben den Siegtreffer
erzielte, wurde als die Krönung seiner Laufbahn angesehen.
2014 – Weltmeister mit Deutschland
Ein weiterer Höhepunkt in Müllers Karriere war der Gewinn der
Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Müller trug entscheidend dazu bei,
dass die deutsche Nationalmannschaft den vierten Stern auf der Brust
erhielt. Er erzielte in diesem Turnier fünf Tore und bestätigte einmal
mehr seine Rolle als einer der besten Stürmer der Welt.
2018 – Rückkehr zur Weltklasse
Nach einem Jahr der Umstellung und wenig überzeugenden Leistungen
feierte Müller 2018 ein beeindruckendes Comeback. In der Saison
2017/2018 spielte er unter Niko Kovac wieder eine wichtige Rolle und
führte Bayern München in mehreren Spielen als Matchwinner zum Sieg.
2020 – Wiederholung des Triumphes: Champions League
Mit dem Gewinn der Champions League 2020 unter Hansi Flick erreichte
Müller erneut die Spitze. In einer außergewöhnlichen Saison, in der der
FC Bayern das „Triple“ (Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League) erneut
holte, war Müller als Führungsspieler und Vorlagengeber eine
Schlüsselfigur. Besonders in der Finalrunde der Champions League
beeindruckte er mit seinen präzisen Assists und seinem strategischen
Spielverständnis.
2021 – Die Legende wächst weiter
Müller setzte seine Rekordjagd fort, indem er den Rekord für die meisten
Torvorlagen in der Bundesliga brach und immer mehr in den Schatten
seiner Vereinsgeschichte trat. In der Bundesliga-Saison 2020/2021
übertraf er den legendären Assist-Rekord von Kevin De Bruyne und trug
maßgeblich zum weiteren Erfolg des FC Bayern bei.
Stimmen zum Abschied von Thomas Müller:
1. Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern:
„Thomas Müller ist nicht nur ein großartiger Fußballspieler, sondern
auch das Herz und die Seele des FC Bayern. Sein Weg ist beispielhaft für
alle Spieler, die bei Bayern auf den großen Durchbruch hoffen. Mit
seinem unermüdlichen Einsatz und seiner Leidenschaft hat er unsere
Geschichte mitgeschrieben. Es wird schwer sein, einen solchen Spieler zu
ersetzen.“
2. Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern:
„Thomas ist eine Ikone des deutschen Fußballs und eine wahre Legende des
FC Bayern. Was er über all die Jahre geleistet hat, ist einfach
außergewöhnlich. Wir sind stolz darauf, dass er ein Teil unserer
Geschichte ist.“
3. Manuel Neuer, Teamkollege:
„Thomas ist ein Spieler, der immer alles für den Verein gibt. Nicht nur
auf dem Platz, sondern auch daneben. Er hat immer die richtige Balance
zwischen Professionalität und Humor gefunden. Wir werden ihn sehr
vermissen.“
4. Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern (2021-2022):
„Ich habe Thomas als Spieler und Mensch schätzen gelernt. Er hat eine
unglaubliche Ausstrahlung, sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine.
Seine Leidenschaft ist ansteckend. Er ist ein echtes Vorbild für die
junge Generation.“
5. Fans des FC Bayern (über Social Media):
„Du wirst für immer ein Teil der Bayern-Familie bleiben, Thomas. Deine
Tore, deine Assists, deine Spielweise – einfach einzigartig. Ein echtes
Bayern-Original. Alles Gute für deine Zukunft!“
6. Bastian Schweinsteiger, ehemaliger Mitspieler:
„Ich hatte das Glück, viele Jahre mit Thomas zusammenzuspielen, und ich
kann sagen, dass er sowohl als Spieler als auch als Mensch eine
Ausnahmeerscheinung ist. Er hat für Bayern immer alles gegeben und ist
ein ganz besonderer Mensch. Ein Abschied, der mir sehr nahe geht.“
Abschließend:
Müllers Karriere bei Bayern München hat nicht nur viele Titel
hervorgebracht, sondern auch unzählige Momente, die in die Geschichte
des Vereins eingehen werden. Der Abschied von einer solchen Ikone
hinterlässt eine große Lücke, doch sein Vermächtnis wird für immer
bestehen. Auch wenn der nächste Abschnitt seiner Karriere noch ungewiss
ist, eines steht fest: Thomas Müller ist und bleibt ein Symbol für
alles, was den FC Bayern ausmacht.
Wer ist Thomas Müller?
Thomas Müller ist
eine der prägendsten Figuren des deutschen Fußballs. 2008 debütierte er
beim FC Bayern, wurde mit dem Verein mehrfach Deutscher Meister,
Pokalsieger und Champions-League-Gewinner. Mit der deutschen
Nationalmannschaft gewann er 2014 die Weltmeisterschaft. Bekannt für
seine Spielintelligenz, seine Wucht – und seine unverwechselbare Art.
Was ist der Marienplatz in München?
Der Marienplatz ist
der zentrale Ort für Fanfeiern in München. Hier versammelt sich die
Mannschaft des FC Bayern nach jeder Meisterschaft auf dem Rathausbalkon,
um mit den Anhängern den Titel zu feiern – eine fest verankerte
Tradition im deutschen Fußball.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.