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Trump und Putin: Der Wille ist da – allein der Glaube fehlt

Donald Trump will Putin „so bald wie möglich“ treffen und sieht sich als zentrale Figur für Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine. Doch seine Initiative stößt auf Skepsis – wegen geopolitischer Hürden und seiner teils widersprüchlichen Prioritäten.

Es klingt nach einem alten Drehbuch mit neuen Schauplätzen: Donald Trump präsentiert sich erneut als selbsternannter Friedensstifter – diesmal in einem möglichen Treffen mit Wladimir Putin. Dass Trump ein Treffen mit dem russischen Präsidenten für so bedeutsam hält, dass er sogar bereit sei, "hier abzureisen", wirkt fast wie eine diplomatische Selbstüberhöhung. Dass er kurz darauf erklärt, sich auf das Wiedersehen mit seiner Tochter und seinem neugeborenen Enkel zu freuen, relativiert das Ganze dann unfreiwillig – und lässt seine außenpolitische Ernsthaftigkeit erneut in Zweifel geraten.

Während Trump persönliche Kontakte zur Lösung internationaler Krisen beschwört, hält die Realität dagegen: Putin lehnt direkte Gespräche mit der Ukraine weiterhin ab, Selenskyj zieht sich enttäuscht zurück. Ein Gipfeltreffen allein – so medienwirksam es auch sein mag – ersetzt keine kohärente Strategie. Und Trumps demonstrative Aufgeschlossenheit gegenüber dem Kreml steht einmal mehr im Kontrast zur Linie seines Amtsvorgängers Joe Biden, der die Eigenständigkeit der Ukraine betont.

Trump mag überzeugt sein, dass mit ihm der Durchbruch zum Frieden möglich sei. Doch ohne tragfähiges Konzept, glaubwürdige Vermittlerrolle und tatsächliches Mandat bleibt seine Initiative ein weiteres Beispiel für das Motto: Allein der Glaube fehlt.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP