Leon Goretzka hat sich entschieden – und seine Antwort ist ein klares Bekenntnis zum FC Bayern München. Trotz zwischenzeitlicher Zweifel an seiner Rolle, trotz Nicht-Nominierung für die Heim-EM, trotz Transfergerüchten: Der 30-Jährige sieht seine Zukunft beim Rekordmeister. „Ich plane nicht, den Verein zu verlassen. Warum auch? Mein Plan ist es definitiv, nächste Saison beim FC Bayern zu spielen“, sagte Goretzka der Welt am Sonntag. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2026 – und der Mittelfeldspieler denkt offenbar nicht im Geringsten an einen Wechsel.
Dabei war Goretzka längst auf der internen Verkaufsliste gelandet. Die Bayern hatten ihm signalisiert, dass er unter dem neuen Trainer Vincent Kompany nur noch eine Nebenrolle spielen könnte. Doch Goretzka kämpfte sich eindrucksvoll zurück, absolvierte 40 Pflichtspiele in der abgelaufenen Saison und feierte sogar sein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft.
„Ich fühle mich im Verein, in der Stadt pudelwohl. Ich liebe den FC Bayern, die Menschen hier, meine Mannschaftskameraden. Wir haben einen super Haufen zusammen“, schwärmte er. Für Goretzka ist der Verein mehr als ein Arbeitgeber – er sieht sich als Teil eines größeren Projekts. „Wir sind wieder auf dem Weg, dass etwas Großes entstehen kann. Ich sehe mich definitiv als Teil davon.“
Und wenn ein neuer Vertrag angeboten würde? Auch dazu äußert sich Goretzka offen: „Dann würde ich mir das auf jeden Fall anhören. Verträge sind irgendwo eine Belohnung.“ Eine Verlängerung scheint für ihn nicht ausgeschlossen – im Gegenteil.
Dennoch war die Saison auch von Enttäuschungen geprägt. Die Nicht-Nominierung für die Heim-EM bezeichnete Goretzka offen als „die größte Enttäuschung“ seiner Karriere. Erst ein klärendes Gespräch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann habe die Wogen geglättet: „Ich habe das gar nicht eingefordert, aber es war ja klar, dass das nötig ist. Nach all dem, was war, konnten wir nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen.“
Stark zeigte sich Goretzka auch im Rückblick auf diese Phase: Er sei nie ins Grübeln geraten – dank eines stabilen Umfelds. „Ich habe mich nie allein gefühlt. Mein Vater, meine Mutter, gute Freunde – sie alle waren da.“ Eine Schlüsselrolle spielte zudem ein Mann, dessen Einfluss beim FC Bayern ungebrochen ist: Uli Hoeneß. „Er hat ein sehr gutes Gespür dafür, wann er sich bei den Spielern melden kann und sollte“, so Goretzka. „Ich hatte mit ihm sehr viele wichtige Gespräche. Uli Hoeneß war immer für mich da.“
OZD
OZD-Kommentar
Leon Goretzka ist das, was im heutigen Fußball selten geworden ist:
loyal, reflektiert, kämpferisch – ein Spieler mit Haltung. Dass er trotz
öffentlicher Degradierung, EM-Ausbootung und Transferdruck nicht nur
geblieben ist, sondern mit Leistung zurückkam, sagt mehr über ihn aus
als jeder Vertrag. Der FC Bayern wäre gut beraten, auf diesen Typus zu
bauen, gerade in einer Zeit des Umbruchs. Doch die Vereinsführung muss
nun handeln: Wer Charakter und Klasse verkörpert, braucht auch
sportliche Rückendeckung. Kompany steht vor der Frage, ob Goretzka
künftig Stütze oder Schattenmann sein soll. Letzteres wäre ein
Armutszeugnis.
OZD-Analyse
1. Goretzkas sportliche Entwicklung:
a) War als Verkaufskandidat bei Bayern gehandelt –
b) Absolvierte dennoch 40 Pflichtspiele unter Kompany –
c) Feierte Comeback in der DFB-Auswahl –
2. Klare Positionierung zur Zukunft:
a) Vertrag bis 2026, kein Wechselwunsch –
b) Bekenntnis zu Verein, Stadt und Team –
c) Offen für Vertragsverlängerung bei Angebot –
3. Umgang mit EM-Aus und Bundestrainer:
a) Nicht-Nominierung als größte Enttäuschung –
b) Klärendes Gespräch mit Julian Nagelsmann –
c) Keine Selbstzweifel dank familiärem Rückhalt –
4. Einfluss und Unterstützung durch Uli Hoeneß:
a) Persönliche Gespräche als emotionale Stütze –
b) Hoeneß als Mentorfigur im Hintergrund –
c) Symbol für das „Mia san mia“-Prinzip bei Bayern –
Wer ist Leon Goretzka?
Leon Goretzka ist ein
deutscher Nationalspieler und zentraler Mittelfeldakteur des FC Bayern
München. Geboren 1995 in Bochum, wurde er über den VfL Bochum und den FC
Schalke 04 zum Topspieler. 2018 wechselte er ablösefrei nach München,
wo er zahlreiche Titel holte, darunter die Champions League. Bekannt für
seine Athletik, Zweikampfstärke und Führungsqualität gilt er als
moderne Schaltzentrale im Mittelfeld. Trotz Rückschlägen zeigt er sich
kämpferisch und tief mit dem Verein verbunden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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