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Iranischer Angriff verletzt Dutzende – Raketen treffen israelisches Krankenhaus

Der Iran hat am Donnerstagmorgen Raketen auf zivile Ziele in Israel abgefeuert – darunter das Soroka-Krankenhaus in Beerscheba. Mindestens 47 Menschen wurden verletzt. Israels Regierung kündigt massive Vergeltung an und spricht von einem Wendepunkt der Eskalation.

Tel Aviv/Beerscheba – Die Spirale der Gewalt zwischen Israel und dem Iran dreht sich weiter – und sie trifft nun auch gezielt das Herz der israelischen Zivilgesellschaft. Bei einem großangelegten Raketenangriff des Iran am Donnerstagmorgen wurden nach offiziellen Angaben mindestens 47 Menschen verletzt, drei davon schwer. Besonders erschütternd: Eine der Raketen schlug direkt im Bereich des Soroka-Krankenhauses in Beerscheba ein.

Israels Premier Benjamin Netanjahu sprach von einem gezielten Angriff auf Zivilisten: „Der Iran hat Raketen auf das Krankenhaus und auf Wohngebiete abgefeuert. Das wird Konsequenzen haben.“ Verteidigungsminister Israel Katz kündigte eine „Intensivierung“ der israelischen Angriffe auf iranische Ziele an. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, solle „zur Rechenschaft gezogen“ werden.

Das Soroka-Krankenhaus – ein wichtiges medizinisches Zentrum im Süden Israels – behandelt derzeit viele verwundete Soldaten aus dem Gazastreifen. Ein Sprecher des Krankenhauses sprach von „erheblichen strukturellen Schäden in mehreren Bereichen“. Dass ausgerechnet ein Krankenhaus zur Zielscheibe wird, ist auch aus völkerrechtlicher Perspektive brisant.

Auch in Ramat Gan und Holon, beides Vororte von Tel Aviv, schlugen iranische Raketen ein und richteten Schäden an Wohngebäuden an. Laut Magen David Adom – Israels nationalem Rettungsdienst – wurden zudem 18 Menschen beim panikartigen Aufsuchen von Schutzräumen verletzt.

Der Angriff hatte am frühen Donnerstagmorgen begonnen. Im ganzen Land heulten Sirenen, Bewohner wurden in Schutzräume geschickt. Kurz darauf waren Explosionen in Tel Aviv und Jerusalem zu hören. Die israelische Armee spricht von „dutzenden ballistischen Raketen“, die aus dem Iran abgefeuert wurden. Die meisten seien abgefangen worden – aber eben nicht alle.

Israels stellvertretende Außenministerin Sharren Haskel warf dem Iran vor, bewusst zivile Infrastruktur anzugreifen: „Das war ein vorsätzlicher Angriff auf ein Krankenhaus – ein Kriegsverbrechen.“ Auf internationaler Bühne dürfte dieser Vorwurf Druck auf den UN-Sicherheitsrat erhöhen, der sich bereits mit dem Konflikt befasst.

Die neue Angriffsserie ist Teil einer Vergeltungsschleife, die seit dem israelischen Großangriff auf iranische Atomanlagen vergangene Woche in Gang gesetzt wurde. Der Iran antwortet seither mit Raketen und Drohnen – und rückt dabei immer näher an zivile Ziele.

Was folgt, ist ungewiss – außer eines: Die Schwelle zur totalen Eskalation scheint gefährlich nahe.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP