Titelverteidiger England hat auf die lautstarke Kritik nach dem schwachen EM-Auftakt gegen Frankreich (1:2) eine klare Antwort gegeben – und wie. Mit einem dominanten 4:0-Erfolg über die Niederlande meldet sich das Team von Trainerin Sarina Wiegman im Rennen um das Viertelfinale der Frauenfußball-Europameisterschaft 2025 eindrucksvoll zurück. Besonders auffällig: Die taktische Reife und offensive Durchschlagskraft, die die "Lionesses" im Zürcher Letzigrund zeigten.
Lauren James, die mit einem präzisen Schuss zum 1:0 und einem weiteren Treffer nach der Pause glänzte, war neben Georgia Stanway (FC Bayern) die überragende Figur. Auch Ella Toone trug sich in die Torschützenliste ein. Das Mittelfeld der Engländerinnen agierte strukturiert, ballsicher und gefährlich – das war ein ganz anderer Auftritt als noch zum EM-Start. Selbst das zwischenzeitlich aberkannte Tor von Alessia Russo konnte dem Spielfluss keinen Abbruch tun.
Die Niederlande, eigentlich Mitfavorit auf den EM-Titel, enttäuschten auf ganzer Linie – harmlos in der Offensive, fahrig in der Defensive. Der klare Sieg bringt England nun zurück in eine Gruppe D, in der Spannung garantiert ist: Frankreich, England und die Niederlande stehen mit jeweils drei Punkten gleichauf. Der Abend bringt mit dem Duell Frankreich gegen Wales womöglich schon die nächste Überraschung.
England hat mit dem Kantersieg nicht nur ein mögliches frühes Aus abgewendet, sondern auch ein klares Signal an die EM-Konkurrenz gesendet. Auch die deutsche Mannschaft dürfte genau hingeschaut haben – denn auf die "Lionesses" könnte man bereits im Viertelfinale treffen.
Mit über 287.000 Zuschauern bei den Gruppenspielen ist diese Frauen-EURO in der Schweiz bereits ein Turnier der Rekorde. Und England trägt nun auch sportlich dazu bei, dass es ein unvergessliches bleibt.
OZD
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