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Pogacar stürmt in Gelb – mit Evenepoels Schubhilfe

Tadej Pogacar fährt im Zeitfahren auf Rang zwei – doch reicht das, um das Gelbe Trikot zurückzuerobern. Weltmeister Remco Evenepoel wird dabei zum perfekten Tempomacher.

Fünf Etappen hat es gedauert – nun trägt Tadej Pogacar wieder das begehrteste Trikot im Radsport. Beim Einzelzeitfahren in Caen musste sich der Slowene lediglich Remco Evenepoel geschlagen geben, doch genau dieser wurde ihm zum entscheidenden Verbündeten im Kampf gegen Dauerrivale Jonas Vingegaard. "Es war eine gute Motivation, die Zeiten von Remco zu hören", erklärte Pogacar nach seinem Husarenritt durch die Normandie. Nur 16 Sekunden war er am Ende langsamer als der belgische Weltmeister und Olympiasieger, der mit einer Glanzleistung triumphierte.

Mit seinem zweiten Platz distanzierte Pogacar den Dänen Vingegaard gleich um 1:13 Minuten – ein Rückstand, der für viele Beobachter überraschend kam. "Ich bin superhappy, wie ich heute gefahren bin", sagte der 26-Jährige, der damit das Gelbe Trikot von Mathieu van der Poel übernahm. In der Bergwertung führt Pogacar ohnehin, nun auch in der Sprintwertung – ein seltenes Triple. Der neue Gesamtzweite ist nun Evenepoel, der 42 Sekunden hinter Pogacar liegt.

Vingegaard, der Titelträger von 2022 und 2023, konnte dem Tempo der Konkurrenz nicht folgen und landete nur auf Rang 13. Evenepoel nahm es sportlich: "Jonas ist mental stark genug, um das zu akzeptieren." Pogacar hingegen gab offen zu, dass ihn die Schwäche seines Rivalen überraschte: "Ich habe es nicht erwartet, so weit vor ihm zu sein."

Trotzdem glaubt Pogacar nicht an eine Vorentscheidung: "Jonas wird zurückkommen. Er ist hungrig. Er ist in guter Form, sein Team auch." Schon die sechste Etappe am Donnerstag mit ihren vielen Anstiegen könne wieder zum Wendepunkt werden. Vingegaards sportlicher Leiter Grischa Niermann zeigte sich ratlos: "Das ist nicht das, worauf wir gehofft haben. Eine Erklärung habe ich nicht."

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar
Diese Tour de France beginnt sich bereits früh zu sortieren – und sie zeigt, wer bereit ist, Geschichte zu schreiben. Tadej Pogacar ist nicht nur physisch stark, er nutzt jede Gelegenheit mit taktischer Eleganz. Dass ausgerechnet Remco Evenepoel ihm Tempo und Druck vorgibt, während Jonas Vingegaard strauchelt, ist mehr als ein Detail: Es ist eine Botschaft. Der Favorit wankt – und Pogacar schlägt zu. Vingegaards Rückstand ist kein kleiner Kratzer, es ist ein tiefer Schnitt in die Psyche eines Champions. Sollte er nicht sofort reagieren, könnte die Tour für ihn schon in der ersten Woche verloren sein.


Lesermeinungen
„Pogacar zeigt endlich wieder, was ihn zum Ausnahmefahrer macht. Er nutzt jede Schwäche des Gegners kompromislos aus.“  m. 

„Ich hatte gehofft, dass Vingegaard wieder dominiert. Aber dieser Rückstand ist brutal – vielleicht hat er die Tour schon verloren.“ Anonym

„Evenepoel als indirekter Helfer für Pogacar? Das zeigt, wie unberechenbar diese Tour ist. Ich liebe es!“ Gerd Schöne 


OZD-Analyse
1. Pogacars Rückkehr in Gelb:
– Pogacar hat das Gelbe Trikot zurückerobert – und das auf beeindruckende Weise.
– Seine Vielseitigkeit zeigt sich nicht nur in den Bergen, sondern auch im Zeitfahren.
– Dass er auch die Sprintwertung anführt, unterstreicht seine Dominanz.

2. Evenepoel als taktischer Faktor:
– Der Belgier fuhr ein exzellentes Rennen und setzte mit seinem Tempo ein Ausrufezeichen.
– Pogacar konnte sich an seinen Zwischenzeiten orientieren – psychologisch ein klarer Vorteil.
– Evenepoels Leistung hat das Rennen strategisch mitentschieden.

3. Vingegaards Schwäche:
– Der Titelverteidiger verlor überraschend viel Zeit.
– Das Team Jumbo-Visma wirkt ratlos, es fehlt an konkreten Erklärungen.
– Sollte keine sofortige Antwort erfolgen, ist Pogacar kaum noch einzuholen.


Was ist das Gelbe Trikot?
– Das „Maillot Jaune“ wird dem Gesamtführenden der Tour de France verliehen.
– Es symbolisiert die Führung in der Gesamtzeitwertung.
– Wer es trägt, gilt als Träger der größten Hoffnung auf den Gesamtsieg.


Wer ist Remco Evenepoel?
– Belgischer Radrennfahrer, geboren 2000, gilt als eines der größten Talente seiner Generation.
– Wurde 2022 Weltmeister und ist bekannt für seine starken Zeitfahrleistungen.
– Startete seine Karriere ursprünglich als Fußballer, bevor er zum Radsport wechselte.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.



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