In einer geopolitisch herausfordernden Zeit haben Deutschland und Großbritannien einen historischen Freundschaftsvertrag geschlossen. Bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in London unterzeichnete Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Donnerstag das Abkommen, das eine umfassende Kooperation beider Länder in Verteidigung, Wirtschaft und Migration vorsieht. Der Kanzler nannte die Einigung eine „Verabredung für viele Jahre und Jahrzehnte“ und sprach von einem „wahrhaft historischen Tag“.
Ziel des Vertrags sei es, „die Freiheit, die Sicherheit und den Wohlstand unserer beiden Länder zu sichern“, so Merz. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, des Brexits und eines sich verändernden transatlantischen Gefüges habe sich die Notwendigkeit ergeben, die bilateralen Beziehungen neu zu definieren.
Besonders betonte Merz die sicherheitspolitische Dimension des Abkommens: „Wir werden gemeinsam unseren Beitrag leisten, den euroatlantischen Raum zu schützen und zu verteidigen“, erklärte er. Der Vertrag beinhaltet ausdrücklich eine gegenseitige Beistandsverpflichtung im Falle eines bewaffneten Angriffs – abgestimmt auf bestehende Verpflichtungen innerhalb der Nato.
Großbritannien habe „zu seinem großen und anhaltenden Bedauern“ die EU verlassen, sagte Merz, betonte aber zugleich, dass Europa dennoch zusammenstehen müsse. Der Vertrag solle gerade unter den veränderten Bedingungen ein Zeichen sein: für Verlässlichkeit, für Kooperation und für gemeinsame Werte.
Der Kanzler dankte auch der Vorgängerregierung für die Initiative zu diesem Vertrag. Der Abschluss eines solchen Freundschaftsabkommens sei ein „starkes politisches Signal“ und ein Akt europäischer Verantwortung.
OZD
OZD-Kommentar
Was lange fehlte, kommt nun zur rechten Zeit: Ein neuer Schulterschluss zwischen Deutschland und Großbritannien, mitten im politischen und militärischen Krisenmodus Europas. Der Freundschaftsvertrag, den Merz und Starmer heute unterzeichneten, ist nicht weniger als eine Kampfansage an Isolationismus, Instabilität und Unsicherheit.
Dass dieser Pakt nicht von EU-Verträgen gedeckt ist, sondern ein bilaterales Konstrukt, macht ihn besonders bedeutsam – und ebenso brisant. Denn er setzt auch Brüssel unter Zugzwang: Wie positioniert sich die EU zu einem London-Berlin-Bündnis mit Sicherheitsgarantie, das potenziell zur Blaupause für weitere Sonderbeziehungen wird?
Merz spricht von einem historischen Tag, und das ist keine Übertreibung. Der Vertrag verspricht nicht nur gegenseitigen Schutz im Ernstfall, sondern auch wirtschaftliche Annäherung und politischen Gleichklang – trotz Brexit. Die Botschaft ist klar: Europas Stabilität hängt nicht von Mitgliedschaften ab, sondern vom politischen Willen.
Doch Papier allein schützt nicht. Es bleibt abzuwarten, wie tragfähig das Bündnis ist, wenn die Spannungen mit Russland weiter eskalieren oder sich neue Risse im transatlantischen Verhältnis auftun. Dann zeigt sich, ob dieser Vertrag wirklich ein Anker in stürmischen Zeiten sein kann – oder bloß eine symbolische Rettungsboje.
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Lesermeinungen
„Ein echter Lichtblick in düsteren Zeiten – endlich handeln statt reden!“ D. J.
„Warum braucht es erst einen Krieg, bis Deutschland wieder Verantwortung übernimmt?“ w.
„Solange Großbritannien nicht in der EU ist, traue ich solchen Verträgen nur bedingt.“ Karl-Peter Wanner
Was ist der deutsch-britische Freundschaftsvertrag?
Der deutsch-britische Freundschaftsvertrag ist ein bilaterales Abkommen zwischen Deutschland und Großbritannien, das am 17. Juli 2025 in London unterzeichnet wurde. Es soll die politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Beziehungen beider Länder nach dem Brexit neu definieren und vertiefen. Kernpunkte sind die militärische Kooperation, gegenseitiger Beistand im Verteidigungsfall, gemeinsame Maßnahmen gegen illegale Migration und verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit. Der Vertrag gilt als Reaktion auf die veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa und soll als Signal für ein neues Zeitalter enger bilateraler Beziehungen verstanden werden.
Der deutsch-britische Freundschaftsvertrag von 2025
Am 17. Juli 2025 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland und das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland einen umfassenden Freundschafts- und Kooperationsvertrag in London. Dieses bilaterale Abkommen gilt als das bedeutendste seiner Art zwischen beiden Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg und markiert einen politischen Neuanfang nach dem Brexit.
Anlass und Zielsetzung
Nach dem EU-Austritt Großbritanniens und einer Phase diplomatischer Distanz setzte der Vertrag ein Zeichen der strategischen Neuausrichtung. Angesichts weltpolitischer Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine oder globaler Migrationsbewegungen wollten beide Länder ihre Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen vertiefen.
Der Vertrag zielt insbesondere auf
eine verstärkte sicherheitspolitische Kooperation,die wirtschaftliche Vernetzung beider Staaten, den gesellschaftlichen Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, gemeinsame Maßnahmen in Verteidigungs-, Migrations- und Technologiepolitik.
Was ist der Inhalte des Vertrags
Der Vertrag umfasst 30 Artikel in sieben Kapiteln und enthält unter anderem folgende Vereinbarungen: Eine gegenseitige Sicherheitsgarantie: Ein Angriff auf einen Partnerstaat gilt als Angriff auf beide Länder, inklusive militärischer Unterstützung. Gemeinsame Rüstungsprojekte: Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Kampfflugzeugen, Raketen und Drohnentechnologie. Maßnahmen zur Bekämpfung irregulärer Migration und grenzüberschreitender Kriminalität. Einrichtung eines deutsch-britischen Wirtschaftsforums und Prüfung einer direkten Zugverbindung zwischen Berlin und London. Förderung des Schüler- und Studierendenaustauschs, etwa durch visafreie Reisen ab Ende 2025. Kooperation in Bereichen wie künstlicher Intelligenz, erneuerbaren Energien und Wiederaufbauprojekten in Drittstaaten.
Wie hoch ist der politischer Stellenwert
Der Vertrag wird in politischen Kreisen als Meilenstein gewertet. Er ergänzt bestehende multilaterale Strukturen wie die NATO und stärkt die Abstimmung innerhalb der „E3“ – der drei europäischen NATO-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Darüber hinaus soll er Vertrauen aufbauen und langfristige Stabilität zwischen den beiden Staaten sichern.
Wer ist Keir Starmer?
Keir Starmer ist der Mann, der in grauem Anzug einen politischen Wandel einleitete.
Lange galt er als der ruhige Technokrat, als jemand, der lieber Akten studiert als Schlagzeilen produziert. Doch genau dieses Understatement machte ihn gefährlich – für politische Gegner und für eine britische Öffentlichkeit, die nach Jahren des Chaos nach Berechenbarkeit verlangte.
2024, nach einem erdrutschartigen Sieg der Labour Party, zog Starmer in die Downing Street No. 10 ein – kein Triumphmarsch, sondern ein nüchterner Einzug, passend zu seinem Stil. Juristisch präzise, politisch kontrolliert, trat er ein Erbe an, das von Brexit-Streit, Korruptionsvorwürfen und instabiler Führung geprägt war. Und statt große Gesten zu machen, begann er mit dem Kleinen: saubere Verwaltungsreformen, leise diplomatische Gespräche, ein neuer Ton gegenüber Europa.
Was ihn besonders macht, ist sein Werdegang. Einst oberster Strafverfolger Großbritanniens, wurde er in den Adelsstand erhoben – „Sir Keir Starmer“ klingt wie ein Titel aus einem historischen Roman, doch dahinter steckt ein Mann, der sich den Ruf eines analytischen Pragmatikers erarbeitet hat. Für manche zu nüchtern, für andere endlich jemand, der nicht Politik zum Selbstzweck betreibt.
Sein Kurs ist mittig, entschlossen und unaufgeregt. Doch mit Momenten stiller Dramatik. Als er 2025 den deutsch-britischen Freundschaftsvertrag mitunterzeichnete, war klar: Er will mehr als innenpolitische Ordnung – er will Großbritannien neu vernetzen, nach dem Bruch mit der EU, mit einem klaren Blick für Sicherheit und internationale Zusammenarbeit.
Keir Starmer ist kein Redner, der Massen elektrisiert. Aber er ist ein Architekt der Stabilität in einer Zeit, die sich nach Halt sehnt. Ob er ein stiller Reformer bleibt oder zum Gestalter einer neuen Ära wird, entscheiden nicht nur die Umfragen – sondern der Umgang mit Krisen, die bereits vor der Tür stehen.
Wenn du magst, kann ich diesen Text noch weiter ausbauen – etwa als Porträt, Essay oder Vergleich mit anderen Regierungschefs. Sag einfach Bescheid.
ozd
Wer ist Friedrich Merz?
Friedrich Merz, geboren am 11. November 1955, ist seit 2025 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und Vorsitzender der CDU. Der studierte Jurist war bereits in den frühen 2000er-Jahren Fraktionschef der Union im Bundestag, zog sich später aus der Politik zurück und kehrte 2018 zurück in die Parteiführung. Er gilt als wirtschaftsliberal, transatlantisch orientiert und sicherheitspolitisch konservativ. Als Kanzler strebt er eine klare außenpolitische Ausrichtung Deutschlands an – auch abseits der EU.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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