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Nicht zu fassen - Wellbrock holt viertes Gold

Florian Wellbrock schreibt in Singapur Schwimmgeschichte: Mit seinem vierten Gold krönt er sich zum König der Freiwasser-WM – und rückt dem Rekord von Thomas Lurz bedrohlich nahe.

Er ist das Maß aller Dinge im Freiwasser – und nun endgültig auf dem Weg zur Legende: Florian Wellbrock hat bei der Schwimm-WM in Singapur auch in der Mixed-Staffel triumphiert und sich seinen vierten Titel im vierten Rennen gesichert. Der 27-Jährige aus Magdeburg schlug nach 1:09:13,3 Stunden als Schlussstarter des deutschen Quartetts im über 30 Grad warmen Ozean vor der Insel Sentosa vor Italien und Ungarn an – und feierte damit seinen insgesamt zehnten WM-Goldcoup.

„Vier Goldmedaillen in vier Rennen – das ist unglaublich“, sagte Wellbrock überwältigt. „Damit habe ich absolut nicht gerechnet. Ich bin so stolz, wir haben einen tollen Job gemacht.“ Gemeinsam mit Celine Rieder, Isabel Gose und Oliver Klemet holte der Tokio-Olympiasieger den fünften WM-Titel für den Deutschen Schwimm-Verband im Teamrennen nach 2013, 2015, 2019 und 2022.

Wellbrock hatte zuvor in Singapur bereits über fünf und zehn Kilometer sowie im neuen Knock-out-Sprint gewonnen – ein historischer Gold-Hattrick, den er nun zur Perfektion führte. Damit rückt er dem Rekordweltmeister Thomas Lurz, der auf zwölf Freiwasser-Goldmedaillen kommt, immer näher.

Rieder, die über fünf Kilometer Platz fünf belegt hatte, übergab im 1500-Meter-Staffelauftakt als Sechste, doch Klemet brachte das Team in eine starke Ausgangsposition. Gose, die ihre Freiwasserpremiere mit Platz fünf im Sprint gegeben hatte, übernahm auf Rang zwei und schwamm mit beeindruckender Effizienz an die Spitze. Wellbrock ging mit 9,2 Sekunden Vorsprung in die letzte Runde – und ließ sich auch von Italiens Gregorio Paltrinieri nicht mehr einholen.

In rund zwei Wochen steht Wellbrock in Paris wieder am Start – dann im Becken über 1500 m Freistil. Nach seinem Freiwasser-Goldrausch zählt er dort plötzlich wieder zu den heißen Medaillenkandidaten.

OZD



OZD-Kommentar
Florian Wellbrock ist das, was man einen Ausnahmeathleten nennt – mit der Betonung auf „Ausnahme“. Nach seinem enttäuschenden Olympiaauftritt 2024 ist er wie ein Phönix aus dem Wasser aufgestiegen: vier Rennen, vier Goldmedaillen, kein Zweifel mehr an seiner Dominanz. Die Art, wie er nicht nur individuell glänzt, sondern auch als Teil eines Teams Verantwortung übernimmt und liefert, ist beispiellos. Seine Rückkehr an die Spitze ist kein Zufall, sondern das Resultat harter Arbeit, taktischer Disziplin und mentaler Stärke. Wenn Wellbrock so weitermacht, wird Thomas Lurz’ Rekord bald Geschichte sein – und ein neuer König der Langstrecke regieren.


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OZD-Analyse

1. Der historische Erfolg in Singapur

Wellbrock gewinnt Gold über:
— a) 5 km
— b) 10 km
— c) Knock-out-Sprint
— d) Mixed-Staffel

Alle Rennen im über 30 °C warmen Meer – eine zusätzliche Herausforderung.

2. Die Entwicklung des Mixed-Team-Wettbewerbs

Der DSV holt bereits zum fünften Mal Gold in dieser Disziplin.

Staffelbesetzung:
— a) Celine Rieder (starker Auftakt trotz Rang sechs)
— b) Oliver Klemet (mit Erfahrung und Konstanz)
— c) Isabel Gose (Setzte sich eindrucksvoll an die Spitze)
— d) Florian Wellbrock (sicherte Gold gegen Paltrinieri)

3. Bedeutung für Olympia 2028 und den DSV

Wellbrocks Formkurve zeigt steil nach oben.

Signalwirkung für das Freiwasserschwimmen in Deutschland.
— a) Nachwuchsförderung dürfte durch diesen Erfolg Rückenwind erhalten.
— b) Der DSV bestätigt seine Dominanz im Freiwasser-Bereich.


Wer ist Florian Wellbrock?
Florian Wellbrock wurde 1997 in Bremen geboren und gehört zu den vielseitigsten Ausdauerschwimmern der Welt. Der Olympiasieger von Tokio 2021 über 10 km im Freiwasser ist mehrfacher Weltmeister und Deutscher Rekordhalter über 1500 m Freistil. Er trainiert in Magdeburg unter Bundestrainer Bernd Berkhahn. Nach einem enttäuschenden Olympia-Auftritt 2024 hat er in Singapur eindrucksvoll zurückgeschlagen.

Was ist der Knock-out-Sprint im Freiwasser?
Der Knock-out-Sprint ist ein neues WM-Format, bei dem Athletinnen und Athleten über 1500 m, 1000 m und 500 m in aufeinanderfolgenden Runden antreten. Nach jedem Lauf scheiden die Langsamsten aus – bis im Finale über 500 m der Sieger ermittelt wird. Dieses spektakuläre Format soll das Freiwasserschwimmen für Zuschauer attraktiver machen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.