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Israels Krieg gegen Gaza kennt keine roten Linien mehr (mit Kommentar zur anhaltenden Katastrophe im Nahen Osten)

Während die israelische Armee ihre Angriffe auf neue Gebiete im Gazastreifen ausweitet, wächst weltweit die Kritik – doch die Bomben fallen weiter. Zivilisten sterben, Hilfszentren werden beschossen, und der Schutz der Geiseln bleibt eine hohle Floskel.

Was ist geschehen?

Die israelische Armee hat ihren Militäreinsatz im Gazastreifen weiter ausgeweitet, diesmal auf Gebiete rund um die Stadt Deir al-Balah – Regionen, in denen bislang keine Kämpfe gemeldet worden waren. Zivilisten wurden aufgefordert, sich in die vermeintlich „sichere Zone“ Al-Mawasi zu begeben – ein Gebiet, das bereits mehrfach Ziel israelischer Angriffe war.

Parallel dazu meldet die Hamas erneut schwere zivile Opfer – allein 57 Tote durch Beschuss nahe eines Hilfszentrums im Gebiet Sikim. Bereits am Vortag sollen laut Hamas 39 Menschen in der Nähe von Verteilzentren der GHF-Stiftung getötet worden sein. Israel streitet eine Verantwortung ab, untersucht die Vorfälle – doch die Leichen sprechen eine klare Sprache.

In Tel Aviv demonstrierten derweil Tausende für ein Ende des Krieges und die Freilassung der verbliebenen Geiseln. Die Angehörigen fordern Klarheit über die militärischen Pläne – insbesondere, wie diese die Sicherheit der Geiseln garantieren sollen. Die israelische Führung schweigt bislang.

Zeitlich – Wie hat sich die Lage entwickelt?

Oktober 2023: Beginn des Gaza-Kriegs nach Hamas-Angriff auf Israel

Seitdem: Massive militärische Vergeltung durch Israel, Zehntausende Tote laut Hamas

Juli 2025: Weitere Ausweitung der israelischen Offensive in neue Gebiete

19./20. Juli: Mehrere Angriffe in der Nähe von Hilfszentren mit dutzenden zivilen Opfern

20. Juli: Papst Leo XIV fordert „ein sofortiges Ende der Barbarei“

Deutend – Was bedeutet das?

Was hier geschieht, ist längst keine klassische militärische Auseinandersetzung mehr – es ist ein systematisches Ausradieren eines dicht besiedelten Gebiets unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung. Mit der fortgesetzten Bombardierung ziviler Infrastruktur, der gezielten Einschüchterung von Hilfsempfängern und der Verschiebung humanitärer Zonen in stets neue Gefahrenbereiche wird nicht nur internationales Recht gebrochen – es wird aktiv eine humanitäre Katastrophe verschärft.

Die Zahl der getöteten Zivilisten steigt unaufhörlich, von Schutz keine Spur. Hilfszentren, medizinische Einrichtungen und Wohnviertel werden zur Zielscheibe. Dass dies in einer Phase geschieht, in der sich Israel und Hamas angeblich in Verhandlungen über eine Waffenruhe befinden, entlarvt die tiefe Zerrissenheit zwischen militärischer Realität und diplomatischer Rhetorik.

Während Israel weiter auf Selbstverteidigung pocht, sprechen Menschenrechtsorganisationen und Beobachter längst von ethnischer Säuberung, von kollektiver Bestrafung. Die Sprache des Krieges ist entgrenzt, die Taten sind es auch.

In Tel Aviv wächst der Protest: Angehörige der Geiseln im Gazastreifen fordern von der israelischen Regierung einen klaren Plan zur Rettung. Gleichzeitig zeigt sich auch international Widerstand: Papst fordert Ende Gaza-Krieg – eine selten deutliche Stimme gegen die anhaltende Gewalt.

Fazit:
Der Gaza-Krieg ist außer Kontrolle. Israel führt seine Offensive fort, ohne sichtbare Rücksicht auf zivile Verluste, auf Geiseln oder auf diplomatische Appelle. Die internationale Gemeinschaft wirkt machtlos oder desinteressiert. Und während Politiker von „Verhandlungen“ reden, sterben weiterhin jeden Tag Dutzende Unschuldige.Was sich hier vollzieht, kann nicht mehr nur als Konflikt beschrieben werden. Die gezielte Zerstörung ziviler Lebensräume, die Vertreibung und Tötung tausender Menschen.

Die Welt schaut zu.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP