Wenn die DFB-Frauen am Mittwochabend in Zürich um den Einzug ins EM-Finale kämpfen, ist ihnen die Unterstützung einer ganzen Nation sicher. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist persönlich ins Stadion, Kanzler Friedrich Merz kündigte bereits an, im Falle eines Finaleinzugs vor Ort zu sein. „Das ehrt uns“, sagte Bundestrainer Christian Wück – und man spürt: Die EM-Heldenreise bewegt Deutschland.
Auch Fußball-Legenden wie Lothar Matthäus und Oliver Kahn ließen es sich nicht nehmen, dem Team ihren Respekt zu zollen. Matthäus lobte die kämpferische Leistung gegen Frankreich überschwänglich, Kahn adelte Torhüterin Ann-Katrin Berger, die im Elferdrama mit zwei Paraden zur Heldin wurde. Die Öffentlichkeit, so Wück, erkenne an, „dass wir mit Leidenschaft, Wille und Teamgeist ganz viele Emotionen geweckt haben – nicht nur bei uns, sondern in ganz Deutschland“.
Die Atmosphäre erinnert Wück an seinen Titelgewinn mit der U17-Nationalmannschaft bei der WM 2023. Auch damals habe es vor dem Halbfinale „ganz viele Stimmen aus Deutschland“ gegeben, mit denen niemand gerechnet hatte. Heute, bei der Frauen-EM, ist es wieder so weit: Fußball-Deutschland fiebert mit, unterstützt, glaubt – und zeigt dem Team, dass es nicht allein kämpft. OZD / ©AFP
OZD-Kommentar
Die Begeisterung für die DFB-Frauen ist keine PR-Blase – sie ist echt, tief und verdient. Was dieses Team seit dem dramatischen Viertelfinale gegen Frankreich entfacht hat, ist eine emotionale Welle, wie man sie in Deutschland lange nicht mehr gespürt hat.
Während der Männerfußball in Selbstzweifeln versinkt und der sportliche Glanz oft verblasst, sind es die Frauen, die Leidenschaft, Aufopferung und Fußballromantik zurückbringen. Dass sich nun Bundespräsident Steinmeier ins Stadion setzt und sogar ein Friedrich Merz einen Finalbesuch ankündigt, ist mehr als Symbolik – es ist ein Signal: Dieses Team hat die Herzen erobert.
Doch dieser Rückhalt muss mehr sein als temporärer Jubel. Wer heute in Zürich applaudiert, sollte morgen investieren – in Sichtbarkeit, Förderung und Gleichberechtigung. Die DFB-Frauen haben gezeigt, was möglich ist. Jetzt ist es an Deutschland, das zu honorieren – dauerhaft.
Drei Lesermeinungen:
„Ich bin so stolz auf diese Mannschaft – sie zeigen, was echter Teamgeist bedeutet!“
„Steinmeier im Stadion, Merz im Anflug – endlich bekommen die DFB-Frauen die Anerkennung, die sie verdienen.“
„Wenn selbst Oliver Kahn aufspringt und lobt, weiß man: Hier entsteht etwas Großes.“
OZD-Analyse
1. Symbolischer Schulterschluss von Politik und Sport
– Der Besuch des Bundespräsidenten unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung des Spiels.
– Die angekündigte Präsenz von Kanzler Merz im Finale verstärkt die politische Aufmerksamkeit.
– Solche Gesten könnten langfristige Auswirkungen auf Förderung und öffentliche Wahrnehmung des Frauenfußballs haben.
2. Die Rolle prominenter Stimmen aus dem Fußball
a) Lothar Matthäus –
– Als Rekordnationalspieler ist seine Unterstützung medial stark wirksam.
– Er steht für Fußballkompetenz und transportiert Anerkennung weit über den Sport hinaus.
b) Oliver Kahn –
– Als Ex-Torwart eine gewichtige Stimme zur Leistung von Ann-Katrin Berger.
– Lob von ihm hat Strahlkraft und könnte die Wahrnehmung von Frauenfußball nachhaltig verändern.
3. Emotionale Kraft und öffentliche Wirkung
– Der Sieg gegen Frankreich hat eine emotionale Sogwirkung entfacht.
– Die mediale Resonanz und hohe Einschaltquoten zeugen von gewachsener gesellschaftlicher Relevanz.
– Für den DFB und den Sport insgesamt ist diese Aufmerksamkeit eine Chance, strukturelle Verbesserungen zu schaffen.
Was ist der DFB?
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist der Dachverband des organisierten Fußballs in Deutschland. Mit über sieben Millionen Mitgliedern ist er der größte Einzelsportverband der Welt. Der DFB organisiert sowohl den Ligabetrieb als auch die Nationalmannschaften – Männer, Frauen und Nachwuchs. Er ist Mitglied der UEFA und FIFA. In den vergangenen Jahren war der Verband immer wieder wegen Intransparenz und Führungsproblemen in der Kritik, bemüht sich jedoch zunehmend um Diversität, Gleichstellung und Nachwuchsförderung im Frauenfußball.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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