Nach fünf Tagen heftiger Gefechte an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha haben in Putrajaya unter Vermittlung Malaysias erste Friedensgespräche begonnen. Der malaysische Premier Anwar Ibrahim empfing Thailands amtierenden Ministerpräsidenten Phumtham Wechayachai und Kambodschas Regierungschef Hun Manet in seiner Residenz. Malaysia, derzeit Asean-Vorsitzland, will mit dieser diplomatischen Initiative einen raschen Waffenstillstand erreichen.
Hintergrund der Eskalation ist ein jahrzehntelanger Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck – einer geopolitisch sensiblen Region, in der Thailand, Kambodscha und Laos aufeinandertreffen. Seit Donnerstag kamen nach offiziellen Angaben mehr als 30 Menschen ums Leben. Über 200.000 Zivilisten sind auf der Flucht – die meisten davon aus der Region Surin in Thailand und Oddar Meanchey in Kambodscha.
China begrüßte die Gespräche und forderte beide Seiten zur Mäßigung auf. Man hoffe, dass Bangkok und Phnom Penh besonnen handeln und den Konflikt im Interesse ihrer Bevölkerungen schnell beenden, erklärte das chinesische Außenministerium.
Der diplomatische Vorstoß kommt zur rechten Zeit – die humanitäre Lage spitzt sich dramatisch zu. Ob Malaysia als Vermittler eine nachhaltige Lösung im festgefahrenen Grenzkonflikt ermöglichen kann, bleibt jedoch offen. Entscheidend wird sein, ob der politische Wille zu echter Entspannung auf beiden Seiten vorhanden ist.
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OZD
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Bild: AFP