Luftbrücke mit Signalwirkung – Berlin und Amman zeigen Einigkeit
Mit dem Besuch von König Abdullah II. in Berlin unterstreicht die Bundesregierung die Bedeutung der deutsch-jordanischen Zusammenarbeit im Nahen Osten. Im Zentrum des Treffens mit Bundeskanzler Friedrich Merz steht die humanitäre Lage im Gazastreifen – ein Thema, das weiterhin im Fokus internationaler Aufmerksamkeit steht. Dass sich Deutschland nun an einer Luftbrücke für Hilfslieferungen beteiligt, sendet ein klares Zeichen der Handlungsbereitschaft, auch wenn der konkrete Umfang und die Wirkung solcher Maßnahmen bislang begrenzt bleiben.
Jordanien hat sich bereits seit dem Wochenende aktiv an Hilfslieferungen beteiligt, Deutschland zieht nun nach. Die gemeinsame Initiative beider Länder soll dazu beitragen, die Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung zu verbessern – trotz schwieriger Rahmenbedingungen vor Ort. Die angekündigten „taktischen Pausen“ der israelischen Armee zur Ermöglichung humanitärer Konvois bieten zumindest kurzfristig einen Ansatzpunkt für den Zugang.
Die Pressekonferenz am Nachmittag wird mit Spannung erwartet, nicht zuletzt, weil Jordanien als regionaler Akteur mit direktem Interesse an Stabilität in der Region gilt. Der Besuch Abdullahs II. ist auch als diplomatischer Impuls zu verstehen, um humanitäres Engagement und politische Verantwortung miteinander zu verbinden.
Trotz dieser symbolischen Gesten bleibt offen, wie nachhaltig die Wirkung der Luftbrücke sein kann – zu komplex ist die Lage, zu tief die strukturellen Probleme. Doch der Besuch und die angekündigten Maßnahmen markieren zumindest einen Schritt hin zu stärkerer europäischer und arabischer Kooperation in der humanitären Dimension des Konflikts. Ob daraus mehr als Symbolpolitik wird, bleibt abzuwarten.
OZD
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Stand: 29. Juli 2025, Quelle: Bundesregierung, Kanzleramt, OZD-kommentierend
Bild: AFP