Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Schalkes Befreiungsschlag: Muslic startet mit Gänsehaut-Sieg gegen Hertha

Schalkes Neustart gelingt fulminant: Mit einem leidenschaftlichen 2:1 gegen Hertha BSC feiert das Team von Miron Muslic einen emotionalen Auftaktsieg – und beschwört eine neue Mentalität.

Der Saisonstart hätte für Miron Muslic nicht eindrucksvoller verlaufen können. Beim ersten Spiel als Cheftrainer von Schalke 04 stand der 42-Jährige wie elektrisiert an der Seitenlinie, die Hände oft zur Faust geballt. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC sprach er von „Stolz“ und „einer starken Vorstellung“. Doch ein Statement-Sieg? Das wollte Muslic nicht gelten lassen. „Es ging nie um ein Statement. Es ging um Performance“, sagte er nüchtern – wohl wissend, dass seine Mannschaft dennoch ein kraftvolles Zeichen gesendet hatte.

Vor allem die Art und Weise, wie Schalke auftrat, riss die 60.000 Fans in der Arena mit. Mit Tempo, Leidenschaft und mutigem Offensivdrang legten die Königsblauen los – und belohnten sich früh. Peter Remmert, Eigengewächs aus der Knappenschmiede, sorgte bei seinem Debüt für Begeisterung: Der 21-Jährige bereitete nicht nur das 1:0 durch Moussa Sylla (16.) vor, sondern erzwang auch den Freistoß vor dem 2:0 von Nikola Katic (23.). Die Fans tobten, Schalke brannte – und der neue Coach genoss sichtlich.

Doch der Jubel wich kurz vor Schluss noch einmal Anspannung: Sebastian Grönning verkürzte in der 89. Minute, dann flog Torschütze Katic in der achten Minute der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz. Die Arena hielt den Atem an – doch Schalke rettete das Ergebnis über die Zeit. Kapitän Timo Becker, zurück im königsblauen Trikot, betonte anschließend: „Es gibt keinen, der aufgibt. Das war letztes Jahr ein bisschen anders.“

Der Stolz war allen anzumerken – auch den Fans. Laut, emotional und bedingungslos hatten sie ihre Mannschaft getragen. „Ich wusste gar nicht, wohin mit meinen Emotionen“, sagte Becker. Der Sieg zum Auftakt sei mehr als drei Punkte – es sei eine Einladung zur Identifikation, zur Rückkehr alter Stärke. Schalke will wieder aufstehen. Und Muslic will zeigen, dass dieser Klub noch brennt.

OZD-Kommentar
Schalke meldet sich nicht nur auf der Anzeigetafel, sondern auch in den Herzen seiner Fans zurück. Der Sieg gegen Hertha war mehr als ein geglückter Auftakt – es war ein Befreiungsschlag, ein stilles Versprechen. Was Muslic von Beginn an vermittelt, ist kein taktischer Masterplan, sondern Haltung. Mut. Identität. In Zeiten, in denen der Verein zwischen Zweitligafrustration und Finanzsorgen taumelt, braucht es genau das: ehrlichen Fußball, kämpfende Talente, klare Worte. Doch Vorsicht: Euphorie kann trügen. Die echte Prüfung beginnt erst jetzt. Kann Schalke Konstanz? Oder war das nur ein emotionaler Ausreißer? Der Coach jedenfalls scheint einer zu sein, der nicht für kurzzeitiges Strohfeuer steht. Und das gibt Hoffnung.



Drei Lesermeinungen
„Endlich mal wieder eine Mannschaft, die lebt. Weiter so, Schalke!“ – Kerstin
„Muslic bringt die Leidenschaft zurück – aber bitte nicht gleich abheben, wir kennen das ja.“ – D.  Bottrop
„Remmert war bärenstark! So einen Jungen aus der eigenen Jugend zu sehen, macht stolz.“ – Frank M.



OZD-Analyse

1. Der Auftaktsieg – mehr als nur drei Punkte
– Gegen den hochgehandelten Aufstiegskandidaten Hertha BSC zeigte Schalke Präsenz, Aggressivität und Mut.
– Frühe Tore, emotionales Pressing und eine geschlossene Mannschaftsleistung machten den Unterschied.
– Die Fans dankten es mit frenetischer Unterstützung – ein Schulterschluss, den man lange vermisst hatte.


2. Trainer Miron Muslic – kein Blender, sondern Antreiber
a) Herkunft und Stil –
– Der Österreicher bringt klare Kante und taktische Disziplin mit, bleibt aber authentisch.
– Seine Aussagen zeigen Bodenhaftung: Keine markigen Kampfansagen, sondern nüchterne Zielorientierung.
b) Mannschaftsansprache –
– Muslic gelang es offenbar, ein in der Vergangenheit oft lethargisches Team aufzuwecken.
– Der Mut zum Einbau junger Spieler wie Remmert signalisiert: Hier wird nicht nur geredet, sondern umgesetzt.


3. Was bleibt vom Abend?
– Ein Auftritt, der zeigt, dass Schalke wieder etwas bewegen will – nicht nur sportlich, sondern emotional.
– Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Stabilität reicht. Doch der Weg scheint geebnet.
– Besonders die Atmosphäre in der Arena könnte zum Faustpfand werden – wenn der Funke weiterhin überspringt.


Wer ist Miron Muslic?
Miron Muslic ist seit Sommer 2025 Cheftrainer von Schalke 04. Der 42-Jährige stammt aus Österreich und trainierte zuletzt den englischen Club Plymouth Argyle. Bekannt für seinen analytischen Stil, mutige Entscheidungen und den Fokus auf Teamentwicklung, gilt er als Mann mit klarer Linie. Muslic bezeichnet sich selbst als Bewunderer von Jose Mourinho – will aber „Miron bleiben“ und nicht kopieren.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


Anzeige