London – Die britische Naturschutzbehörde Natural England hat am Mittwoch die Ergebnisse eines groß angelegten Schutzprogramms vorgestellt. Zwischen August 2023 und März 2025 wurden mehr als 15.000 Tiere und Pflanzen umgesiedelt, aufgezogen oder in neue Lebensräume integriert. Insgesamt konnten 150 gefährdete Arten stabilisiert oder vor dem Aussterben bewahrt werden.
Das Projekt wurde mit 13 Millionen Pfund (über 15 Millionen Euro) finanziert. Mittel flossen in Umsiedlungen, in die Gestaltung neuer Lebensräume sowie in Forschung und Aufzuchtprogramme.
Konkrete Erfolge
Besonders hervorgehoben wurden die Rückkehr des Birkhuhns in die Hochebene von North Yorkshire sowie die Wiederansiedlung des großen Sumpfgrashüpfers im Nationalpark Broads – 85 Jahre nach dessen Verschwinden aus der Region.
Warnung vor Zeitdruck
„Wir wissen jetzt, dass wir das Artensterben umkehren können, wenn wir den Willen, das Geld und die richtigen Maßnahmen haben. Aber die Zeit dafür läuft uns davon“, sagte Tony Juniper, Chef von Natural England. Er forderte mehr Projekte dieser Art, mehr Ehrenamtliche und zusätzliche private Spenden.
Analyse (OZD)
Das englische Umweltprogramm zeigt eindrücklich, dass Artensterben kein unabwendbares Schicksal ist. Entscheidend sind finanzielle Mittel, wissenschaftliche Expertise und gesellschaftliche Unterstützung. Die Rückkehr von Arten wie dem Birkhuhn oder dem großen Sumpfgrashüpfer ist nicht nur ein ökologischer Erfolg, sondern auch ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit der Natur.
Gleichzeitig macht Junipers Warnung deutlich: Ohne langfristige Finanzierung und breitere gesellschaftliche Beteiligung bleiben solche Projekte Insellösungen. Der Schlüssel liegt in der Kombination von staatlicher Förderung, freiwilligem Engagement und privaten Spenden. Das Programm liefert einen klaren Beleg dafür, dass aktiver Naturschutz funktioniert – wenn man ihn ernsthaft betreibt.
OZD
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Bild: AFP