Der FC Barcelona hat die Rückenverletzung von Marc-André ter Stegen offiziell durch La Liga als Langzeitausfall anerkennen lassen. Wie der Verein am Mittwochabend mitteilte, erfüllt der 33-jährige Kapitän die Kriterien für eine Einstufung als Langzeitverletzter. Dadurch können die Katalanen nach Liga-Regularien 80 Prozent seines Gehalts für Salary-Fairplay-Zwecke einsetzen – und „unverzüglich“ den Neuzugang Joan García registrieren. Das erste Ligaspiel steht am Samstag bei RCD Mallorca an.
Ter Stegen hatte nach wochenlangem Disput mit dem Klub erst am vergangenen Freitag zugestimmt, dass sein medizinischer Bericht an die Liga übermittelt wird. Zuvor hatte Barça ein internes Disziplinarverfahren gegen den langjährigen Stammtorhüter eingeleitet. Mit der Kooperation erhielt ter Stegen sein Kapitänsamt zurück, der Streit gilt nun als beigelegt.
Der deutsche Nationaltorhüter hatte seine Ausfallzeit nach einer Rückenoperation ursprünglich auf etwa drei Monate geschätzt – zu kurz für eine Einstufung als Langzeitverletzter. Die medizinische Kommission von La Liga kam nun jedoch zu einer längeren Prognose von mindestens vier Monaten.
Joan García, der bislang aufgrund der finanziellen Lage des Vereins nicht registriert werden konnte, soll ter Stegen als Nummer eins ersetzen.
OZD
OZD-Kommentar:
Dieser Fall zeigt erneut, wie eng sportliche Entscheidungen beim FC Barcelona mit finanziellen Zwängen verflochten sind. Die Einstufung von ter Stegen als Langzeitverletzten ist nicht nur medizinisch relevant, sondern vor allem ein Hebel für Salary-Fairplay-Manöver. Dass ausgerechnet ein Disziplinarstreit vorausging, unterstreicht die unruhige Lage im Klub. Die Rückgabe des Kapitänsamts wirkt wie ein Friedensangebot – doch die Botschaft an die Spieler ist klar: Wer sich nicht an die Vereinslinie hält, steht schnell im Gegenwind. Sportlich lastet nun ein enormer Druck auf Joan García, der in einer turbulenten Phase liefern muss.
OZD-Analyse:
Medizinische Einstufung
a) Ter Stegen offiziell als Langzeitverletzter eingestuft.
b) Prognose: Ausfall von mindestens vier Monaten statt ursprünglich drei.
c) Ermöglicht Nutzung der Salary-Fairplay-Regel.
Finanzielle Dimension
a) 80 Prozent des Gehalts für Neuregistrierungen nutzbar.
b) Registrierung von Joan García erfolgt umgehend.
c) Barça umgeht so Transfer- und Gehaltsrestriktionen.
Hintergrund des Disputs
a) Interner Disziplinarfall gegen ter Stegen wegen verweigerter Datenfreigabe.
b) Einigung und Rückgabe des Kapitänsamts nach Kooperation.
c) Signalwirkung an Mannschaft und Umfeld.
Wer ist Marc-André ter Stegen?
Marc-André ter Stegen, geboren am 30. April 1992 in Mönchengladbach, ist deutscher Nationaltorwart und seit 2014 beim FC Barcelona. Er gewann mit dem Klub zahlreiche Titel, darunter die Champions League 2015 und mehrere Meisterschaften. Ter Stegen gilt als einer der besten Torhüter seiner Generation, bekannt für seine starken Reflexe, präzisen Pässe und seine Ruhe am Ball.
Was ist die Salary-Fairplay-Regel von La Liga?
La Liga schreibt den spanischen Profiklubs eine strikte Kontrolle ihrer Gehalts- und Transferausgaben vor. Die Salary-Fairplay-Regel ermöglicht es Vereinen, bei einem Langzeitausfall eines Spielers bis zu 80 Prozent seines Gehalts für die Verpflichtung oder Registrierung eines Ersatzspielers zu verwenden, ohne das Gesamtausgabenlimit zu überschreiten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.