Ella Seidel hat beim WTA-Turnier in Cincinnati den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere knapp verpasst. Die 20-jährige Hamburgerin unterlag im Achtelfinale der Französin Varvara Gracheva mit 6:2, 1:6, 1:6, nachdem sie im ersten Satz dominiert hatte. Bei Temperaturen von über 30 Grad geriet die deutsche Hoffnungsträgerin im Verlauf der Partie immer stärker unter Druck – und unter Hitzestress.
Seidel spielte zu Beginn mutig und aggressiv, nutzte ihre Chancen konsequent und sicherte sich Satz eins klar. Doch im zweiten Durchgang verlor sie den Faden. Eine Behandlungspause wegen der Hitze deutete bereits an, dass die Kräfte schwanden. Gracheva nutzte die Schwächephase eiskalt, steigerte sich deutlich und ließ Seidel im Entscheidungssatz kaum noch Raum für eigene Akzente.
Trotz des Ausscheidens kann Seidel auf ein starkes Turnier zurückblicken. Mit Siegen über die Weltranglistenelfte Emma Navarro und die an Nummer 32 gesetzte McCartney Kessler hatte sie für Aufsehen gesorgt und bewiesen, dass sie auch gegen Topspielerinnen bestehen kann. Die deutsche Newcomerin, die sich den Top 100 nähert, blickt nun selbstbewusst auf die US Open, die am 24. August beginnen. Dort will sie erstmals das Hauptfeld erreichen.
Beim mit 5,15 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturnier war Seidel die letzte deutsche Vertreterin. Wimbledon-Viertelfinalistin Laura Siegemund war bereits zum Auftakt gescheitert, Tatjana Maria und Eva Lys hatten in der zweiten Runde verloren.
OZD
OZD-Kommentar:
Seidels Auftritt in Cincinnati zeigt zweierlei: ihr enormes Potenzial – und die körperlichen Grenzen, die auf höchstem Niveau schnell erreicht sind. Die Hitzeprüfung im Achtelfinale war weniger ein technisches, sondern vor allem ein physisches Problem. Wer in der WTA-Spitze bestehen will, muss nicht nur die Schläge, sondern auch die Kondition perfektionieren. Das Turnier liefert dennoch eine positive Botschaft: Mit Mut, Spielintelligenz und hartem Training könnte Seidel schon bald zur festen Größe im Damentennis werden. Entscheidend wird sein, ob sie in New York die körperliche Frische behält, um den nächsten Schritt zu machen.
OZD-Analyse:
Spielverlauf gegen Gracheva
a) Starker erster Satz mit konsequenter Chancenverwertung.
b) Kraftverlust und Hitzebelastung ab Satz zwei.
c) Gegnerin steigert sich und übernimmt Kontrolle.
Bedeutung des Turniers für Seidel
a) Siege gegen Top-30-Spielerinnen als großer Achtungserfolg.
b) Annäherung an die Top 100 der Weltrangliste.
c) Selbstvertrauen für die US Open.
Perspektiven für die Zukunft
a) Verbesserung der physischen Belastbarkeit.
b) Turniererfahrung auf höchstem Niveau sammeln.
c) Chancen auf langfristige Etablierung in der WTA-Tour.
Wer ist Ella Seidel?
Ella Seidel, geboren 2004 in Hamburg, ist eine deutsche Tennisspielerin, die für ihren aggressiven Spielstil und ihr taktisches Gespür bekannt ist. Sie gilt als eines der größten Talente des deutschen Damentennis. 2024 machte sie mit Siegen über Top-30-Spielerinnen international auf sich aufmerksam. Auf der WTA-Tour spielt sie überwiegend auf Hart- und Sandplätzen. Ihr Ziel ist es, sich dauerhaft unter den besten 100 Spielerinnen der Welt zu etablieren und in den Hauptfeldern der Grand-Slam-Turniere anzugreifen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.