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Selenskyj vor schwierigem Treffen mit Trump – Europas Rückhalt als Gegengewicht

Washington, 18. August 2025 – Mit Spannung blickt die internationale Politik auf das heutige Treffen im Weißen Haus. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ...

... tritt mit Rückendeckung europäischer Spitzenpolitiker US-Präsident Donald Trump entgegen. Schon im Vorfeld hatte Trump mit klaren Aussagen die Marschrichtung vorgegeben: Eine Rückgabe der Krim sei ausgeschlossen, ebenso ein Nato-Beitritt der Ukraine. Zudem stellte er Selenskyj in einer Botschaft auf Truth Social in die Verantwortung für ein schnelles Kriegsende – „fast sofort, wenn er will“.

Selenskyj konterte nach seiner Ankunft in Washington mit deutlichen Worten. Ein Frieden müsse dauerhaft sein, nicht das Ergebnis von Zugeständnissen, die Moskau für den nächsten Angriff nutze. Er verwies auf die schmerzhaften Erfahrungen von 2014, als die Krim und Teile des Donbass unter russische Kontrolle gerieten.

Am Treffen im Weißen Haus nehmen neben Selenskyj und Trump zahlreiche europäische Spitzenpolitiker teil: Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Nato-Generalsekretär Mark Rutte, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und Finnlands Präsident Alexander Stubb. Geplant sind ein bilaterales Gespräch zwischen Trump und Selenskyj sowie eine erweiterte Runde mit den europäischen Partnern, gefolgt von einem Arbeitsessen.

Zentrale Themen: Sicherheitsgarantien für die Ukraine und die Haltung zu den russischen Gebietsansprüchen. Trump signalisierte, US-Sicherheitsgarantien in Aussicht zu stellen. Selenskyj sprach von einem „historischen Moment“. Doch Skepsis bleibt. Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erinnerte daran, dass Trump oft Ankündigungen gemacht, aber kaum umgesetzt habe. „Wir sollten erst gackern, wenn das Ei gelegt ist“, so ihre deutliche Mahnung.

Dass Trump seine Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe jüngst fallenließ und nun ein „umfassendes Friedensabkommen“ bevorzugt, wertet man in Europa als Annäherung an Putins Linie. Macron warf Russland offen vor, lediglich die Kapitulation der Ukraine zu verlangen: „Es gibt nur einen Staat, der einen Friedensvorschlag macht, der eine Kapitulation bedeuten würde: Russland.“

Europäische Regierungen befürchten, dass Trump Druck auf Selenskyj ausüben könnte, weitreichende Zugeständnisse zu akzeptieren. Schon beim Treffen im Februar hatten Trump und sein Stellvertreter JD Vance den ukrainischen Staatschef öffentlich im Oval Office bloßgestellt – eine Szene, die in Kiew tiefe Wunden hinterließ.

Während in Washington um Worte gerungen wird, gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Russland attackierte erneut die Stadt Charkiw. Drei Menschen kamen ums Leben, darunter ein Kind, zahlreiche wurden verletzt. Auch die Region Sumy war Ziel von Angriffen. Diese Eskalation zeigt, dass die Ukraine trotz diplomatischer Kulissen weiterhin im Schatten massiver Gewalt steht.


OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP