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Ein irres Theater in New York: Medwedew provoziert Publikum und fliegt raus

Daniil Medwedew scheitert nach einem skurrilen Zwischenfall an Benjamin Bonzi und erlebt ein hitziges US-Open-Debakel. Trotz Show und Herz-Geste bleibt der Russe erneut früh auf der Strecke.

Daniil Medwedew hat die US Open mit einem Auftritt voller Dramatik, Provokation und bitterer Niederlage verlassen. Der frühere Weltranglistenerste und Champion von 2021 unterlag in der ersten Runde dem Franzosen Benjamin Bonzi in fünf Sätzen mit 3:6, 5:7, 7:6 (7:5), 6:0, 4:6 – und setzte damit seine schwarze Grand-Slam-Serie fort. Schon in Melbourne, Paris und Wimbledon war der 29-Jährige früh gescheitert.

Doch in New York nahm das Match eine kuriose Wendung: Beim ersten Matchball für Bonzi im dritten Satz kam es zu einem Eklat. Nach einem Netzaufschlag lief ein Fotograf auf den Platz, worauf Schiedsrichter Greg Allensworth den Punkt wiederholen ließ und Bonzi einen erneuten ersten Aufschlag gewährte. Medwedew verlor daraufhin die Beherrschung, lieferte sich ein hitziges Wortgefecht mit Allensworth und spottete, ob dieser „ein Mann“ sei.

Das Publikum tobte, buhte, feierte und stachelte den Russen weiter an. Medwedew genoss den Moment, bedankte sich mit theatralischen Gesten und formte sogar ein Herz mit seinen Händen. Bonzi ließ sich verunsichern, gab den Satz aus der Hand – doch er fand in der Folge zurück und nutzte schließlich seinen zweiten Matchball zum Sieg. Medwedew reagierte mit einem Wutausbruch, zertrümmerte seinen Schläger und verabschiedete sich von den Fans.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“, staunte Bonzi nach der Partie. Für Medwedew hingegen bleibt das Jahr 2025 ein Albtraum: kein einziges Grand-Slam-Turnier hat er über die zweite Runde hinaus überstanden.

OZD


OZD-Kommentar

Medwedew inszeniert sich auf dem Tennisplatz wie ein Schauspieler – und verliert dabei das Wesentliche: den sportlichen Erfolg. Das Chaos bei den US Open war mehr Entertainment als Weltklasse-Tennis. Während Bonzi die Ruhe zurückgewann und sportlich den längeren Atem hatte, verzettelte sich Medwedew in Gesten, Provokationen und Showeinlagen. Für einen Spieler, der einmal als größte Gefahr für Novak Djokovic galt, ist dieses Jahr eine Demütigung. Er zeigt, dass er die mentale Balance verloren hat – und wer nur das Publikum bespielt, statt den Gegner, der bleibt ein Star im Unterhaltungszirkus, nicht aber ein Grand-Slam-Sieger.


Lesermeinungen

„Medwedew wirkt nur noch wie ein Entertainer. Früher war er eiskalt – heute ist er nur noch laut.“ Karl Geldermann, Solingen 

„Der Fotograf-Zwischenfall war kurios, aber Medwedews Reaktion zeigt, wie dünn seine Nerven geworden sind.“ Bernd N. 

„Bonzi verdient allen Respekt – er hat sich von der Show nicht kleinkriegen lassen und den Sieg erkämpft.“ Ludwig Halle, Halle 


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OZD-Analyse

Fakten

Medwedew scheidet bei den US Open in Runde eins gegen Benjamin Bonzi aus.

Ein Fotografen-Zwischenfall führte zu Diskussionen mit dem Schiedsrichter.

Medwedew provozierte das Publikum, gewann einen Satz, verlor am Ende aber in fünf Durchgängen.

Bewertung
a) Sportlich ist das Aus ein erneuter Tiefpunkt in einem katastrophalen Grand-Slam-Jahr.
– Vier Majors, kein Erfolg über die zweite Runde hinaus.
– Mentale Ausraster überlagern sportliche Substanz.
– Bonzi bewies Nervenstärke und Durchhaltevermögen.

b) Der Zwischenfall zeigt, wie anfällig Medwedew geworden ist. Statt Fokus auf den Ball, suchte er den Konflikt.

c) Für Bonzi ist der Sieg ein Karriere-Meilenstein, für Medwedew ein weiterer Beleg seiner Abwärtsspirale.

Ausblick

Medwedew steht am Scheideweg seiner Karriere: Rückbesinnung auf Disziplin oder Abstieg ins sportliche Mittelmaß.

Bonzi könnte der Überraschungsspieler des Turniers werden, wenn er die mentale Stärke konserviert.

Die US Open haben schon in Runde eins eine Geschichte geliefert, die nachhallen wird.


OZD-Erklärung

Wer ist Daniil Medwedew?
Daniil Medwedew, geboren 1996 in Moskau, ist ein russischer Tennisspieler, der 2021 die US Open gewann und zeitweise die Nummer eins der Welt war. Er gilt als einer der stärksten Hardcourt-Spieler seiner Generation, bekannt für seine unorthodoxe Spielweise, seine defensive Stärke und seine mentale Härte – Eigenschaften, die er zuletzt jedoch zunehmend vermissen lässt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.