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„Trotz Gegenwind: Aktivisten wagen dramatischen Kurs nach Gaza“

Nach einer wetterbedingten Rückkehr sticht die Gaza-Hilfsflotte erneut in See – mit Greta Thunberg an Bord. Zwischen humanitärer Mission und politischem Sprengstoff spitzt sich die Lage auf dem Mittelmeer zu.

Die Gaza-Hilfsflotte ist zurück auf Kurs. Nachdem Sturmböen die rund zwanzig Boote mit palästinensischen Flaggen gezwungen hatten, den Hafen von Barcelona erneut anzulaufen, legten sie am Montagabend wieder ab. An Bord: Hunderte Aktivisten, darunter die weltbekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg. Ihre Mission: Hilfsgüter nach Gaza bringen – trotz der bekannten Gefahr, von der israelischen Marine gestoppt zu werden. Schon zweimal in diesem Sommer wurden solche Flottenaktionen von Israel unterbunden, Besatzungen festgenommen und Schiffe beschlagnahmt. Die Aktivisten sehen sich als mutige Helfer, Israel spricht von Provokation.

Kommentar 

Es ist ein Spiel mit dem Feuer – und mit der Symbolkraft. Greta Thunberg an Bord einer Gaza-Flotte ist ein PR-Coup, der Schlagzeilen garantiert. Doch wie viel Hilfe kommt wirklich an, wenn die Schiffe mit hoher Wahrscheinlichkeit blockiert werden? Diese Aktionen sind mehr Symbolpolitik als konkrete Hilfeleistung. Ja, sie lenken Aufmerksamkeit auf die dramatische Lage in Gaza. Aber sie riskieren auch, in ein politisches Katz-und-Maus-Spiel mit der israelischen Marine zu geraten, das am Ende nur Schlagzeilen produziert – und keine Nahrungsmittel in den Händen hungernder Familien. Die harte Frage lautet: Ist es mutiger Protest oder verantwortungslose Selbstinszenierung?

Lesermeinungen

„Thunberg fährt jetzt Schiffe? Bald kandidiert sie noch fürs Kanzleramt. Hauptsache, die Kameras sind dabei!“ Heidi Brandt, Wuppertal

„Ob man Greta mag oder nicht – die Politiker machen nichts, also braucht es diese mutigen Aktionen.“ Franz Hübel, Möhnesee

„Hilfsflotte klingt edel. Aber wenn Israel sie sowieso stoppt, ist es doch eher eine Theateraufführung auf hoher See.“ Gretel Haan, Soest

Erklärungen

Greta Thunberg: Schwedische Klimaaktivistin, bekannt durch die „Fridays for Future“-Bewegung. Inzwischen auch in internationalen Menschenrechtsaktionen aktiv.

Global Sumud Flotilla: Eine selbsternannte unabhängige Organisation, die Hilfslieferungen nach Gaza per Schiff bringen will. „Sumud“ bedeutet im Arabischen „Standhaftigkeit“ oder „Widerstandskraft“.

Israels Seeblockade von Gaza: Seit 2007 kontrolliert Israel die Seegrenzen des Gazastreifens, um nach eigenen Angaben Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern. Kritiker sprechen von einer völkerrechtswidrigen Kollektivstrafe.

UN-Hungerwarnung: Am 22. August erklärte die UNO, dass in Gaza eine Hungersnot herrsche. Israel wird vorgeworfen, Hilfslieferungen systematisch zu behindern – was von der israelischen Regierung zurückgewiesen wird.


OZD-Analyse

Humanitäre Situation
a) Laut UN droht im Gazastreifen eine akute Hungersnot.
b) Israel weist die Verantwortung zurück und verweist auf die Hamas.
c) Mehr als 63.000 Todesopfer wurden nach Hamas-Angaben bisher registriert.

Militärische Dimension
a) Israelische Marine stoppt regelmäßig Hilfsflotten.
b) Schiffe werden beschlagnahmt, Aktivisten ausgewiesen.
c) Israel begründet dies mit Sicherheitsbedenken und möglichen Waffenschmuggeln.

Symbolik und Wirkung
a) Aktionen wie die Flotte erzeugen internationale Aufmerksamkeit.
b) Greta Thunberg verleiht durch ihre Bekanntheit weltweite Medienresonanz.
c) Praktischer Nutzen für die Versorgungslage in Gaza bleibt jedoch fraglich.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr
Titelbild AFP