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Krieg gegen Kokain: Rubio droht Venezuela

Nach einem tödlichen Angriff auf ein venezolanisches Drogenschiff droht US-Außenminister Marco Rubio mit weiteren Militäraktionen. Trump erhöht damit den Druck auf Präsident Nicolás Maduro.

Die USA verschärfen ihren Kurs gegen Venezuela: US-Außenminister Marco Rubio kündigte am Mittwoch bei einem Besuch in Mexiko neue Militäraktionen gegen Drogenschiffe an. „Das wird wieder passieren“, erklärte er mit Blick auf den Angriff der US-Streitkräfte, bei dem laut Präsident Donald Trump am Dienstag elf Menschen ums Leben gekommen waren.

Rubio bezeichnete Schiffe voller Kokain oder Fentanyl aus Venezuela als „unmittelbare Bedrohung für die Vereinigten Staaten“. Im Gegensatz zu Caracas arbeite Mexiko eng mit Washington zusammen. Er lobte die Regierung von Präsidentin Claudia Sheinbaum für die „engste Sicherheitskooperation“ in der Geschichte der US-mexikanischen Beziehungen.

Trump wirft dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, die mächtige Verbrecherorganisation Tren de Aragua zu kontrollieren. Mit der Entsendung von Kriegsschiffen will Washington den Druck auf das linksgerichtete Regime weiter erhöhen.

Die USA hatten Tren de Aragua bereits Anfang des Jahres als Terrororganisation eingestuft. Die Bande entstand 2014 im Gefängnis Tocorón und gilt inzwischen als internationales Kartell, das in zahlreichen Ländern aktiv ist. Ihr werden Morde, Entführungen, Drogenhandel, Prostitution, Erpressung und Menschenhandel zugeschrieben. Caracas hingegen behauptet, die Gruppe sei längst zerschlagen worden.

OZD


OZD-Kommentar

Die martialischen Drohungen aus Washington sind mehr als ein Schlag gegen Drogenhändler – sie sind ein weiterer Schritt in einer geopolitischen Eskalation. Rubio spricht von Sicherheit, doch am Ende geht es um Machtprojektion in Lateinamerika. Militäraktionen auf Hoher See bergen enorme Risiken: Tote, diplomatische Verwerfungen und die Gefahr eines offenen Konflikts mit Venezuela. Trumps Strategie erinnert fatal an die Interventionen vergangener Jahrzehnte, die selten Stabilität brachten. Wer glaubt, das Kartell Tren de Aragua lasse sich mit Bomben und Kriegsschiffen zerschlagen, verkennt die Realität: Solche Strukturen überleben selbst Gefängnisstürme und Grenzziehungen – und wachsen in den Schatten staatlicher Schwäche weiter.


Lesermeinungen

"Rubio spielt hier mit dem Feuer. Militäraktionen lösen das Drogenproblem nicht, sie verschärfen es." – Michael Soller, Hamburg
"Endlich handeln die USA. Diese Banden sind tödlich, und Maduro hat sie nie wirklich bekämpft." – Andrea, B. 
"Washington sollte mehr in Prävention und weniger in Kriegsschiffe investieren." – Juan Cäsar


OZD-Analyse

Hintergrund der US-Drohungen
– Angriff auf venezolanisches Schiff mit elf Toten.
– Symbolischer Druck auf Maduro-Regime.
– Sicherheitskooperation mit Mexiko soll als Gegenmodell präsentiert werden.

Rolle der Tren de Aragua
– Entstanden 2014 im Gefängnis Tocorón.
– Heute in mehreren Ländern aktiv: Drogen, Menschenhandel, Erpressung.
– Von den USA als Terrororganisation eingestuft.

Geopolitische Dimension
– Trump nutzt Militäraktionen für innenpolitische Stärke.
– Gefahr wachsender Spannungen zwischen Washington und Caracas.
– Risiko, dass Venezuela enger an Russland oder China rückt, um sich abzusichern.


OZD-Erklärungen

Was ist die Tren de Aragua?
Die Tren de Aragua ist ein kriminelles Syndikat, das 2014 im venezolanischen Gefängnis Tocorón entstand. Von dort dehnte sich die Bande nach Kolumbien, Peru, Chile und andere Länder aus. Sie ist aktiv im Drogenhandel, Menschenhandel, Erpressung und der Prostitution. Die USA stufen sie seit 2025 als Terrororganisation ein.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.